Auf der direkten CO2-Abscheidung aus der Luft, der Direct-Air-Capture-Technologie (DAC), ruhen große Hoffnungen beim Klimaschutz. Diese dämpft eine neue Studie der Universität von Kalifornien in San Diego.
Für das Klima gehören Feuchtgebiete zu den wichtigsten Biotopen. Dennoch genießen sie nur einen lückenhaften Schutz, auch in Deutschland. Die vor 50 Jahren verabschiedete internationale Ramsar-Konvention konnte den Schwund nicht stoppen.
Die Vegetation schluckt fast ein Drittel der menschengemachten CO2-Emissionen. Laut einer Studie könnte es bald nur noch halb so viel sein. Grund ist die Erderwärmung.
Wie wir unsere Äcker widerstandsfähig machen können
Wir Menschen haben einen lebenswichtigen Kreislauf unterbrochen: Mit unseren Nutzpflanzen entnehmen wir Material vom Acker und bringen es nicht wieder zum Verrotten dorthin zurück. Das hat weitreichende Konsequenzen für die Humusvorräte. Mit regenerativer Landwirtschaft ließe sich das Problem lösen.
Warum der klimawissenschaftliche Mainstream in die Sackgasse führt
Die meisten globalen 1,5-Grad-Szenarien setzen auf ungebrochenes Wirtschaftswachstum und technologische statt gesellschaftlicher Veränderung. Die Debatte um gesellschaftliche Transformationspfade muss dringend erweitert werden, denn neue Großtechnologien führen nur noch weiter in die falsche Richtung.
Damit der Klimaschutz noch gelingt, braucht es neben einer raschen weltweiten Energiewende auch Maßnahmen, die der Atmosphäre CO2 entziehen. Deren Chancen und Risiken an Land sind schon recht gut untersucht. Nun sollen aber auch Geoengineering-Möglichkeiten in den Ozeanen erforscht werden.
Für das 1,5-Grad-Ziel muss neben einer schnellen Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes auch CO2 wieder aus der Atmosphäre geholt werden. Einige der Methoden dafür sind hoch umstritten. In einer Serie stellt Klimareporter° verschiedene Ansätze zur Lösung der Klimakrise vor und beleuchtet Vor- und Nachteile. Teil 10: Geoengineering.
Schon länger werden Technologien erprobt, um CO2 aus der Luft wieder zu entfernen und fürs Klima unschädlich zu machen. Der große Durchbruch blieb bisher aus. In einer Serie stellt Klimareporter° verschiedene Ansätze zur Lösung der Klimakrise vor und beleuchtet Vor- und Nachteile. Teil 9: CO2-Nutzung.
Aufforstung, Wiedervernässung von Mooren und schonende Bodenbewirtschaftung haben ein großes Klimaschutzpotenzial – das Abschalten von Treibhausgas-Quellen können sie aber nicht ersetzen. In einer Serie stellt Klimareporter° verschiedene Ansätze zur Lösung der Klimakrise vor und beleuchtet Vor- und Nachteile. Teil 8: "Natural Climate Solutions".
Die USA treten einer Initiative bei, die die Zahl der Bäume weltweit stark erhöhen will. Dass es dabei um Klimaschutz gehen soll, verschwieg Präsident Trump in seiner Ankündigung. So hofft er bei Befürwortern und Gegnern seiner fossilen Politik zu punkten.
Der Digitalkonzern Microsoft will den CO2-Fußabdruck, den seine Aktivitäten direkt und indirekt zu verantworten haben, zurückfahren und in zehn Jahren klimaneutral sein. Doch das ehrgeizige Vorhaben hat einen großen Haken.
Zukunftsforscher Jørgen Randers hält es im Interview mit Klimareporter° für möglich, den Klimawandel in den Griff zu bekommen – sofern die Welt bis 2050 aus den fossilen Energien aussteigt und dann 100 Jahre lang massenhaft CO2 wieder aus der Atmosphäre entfernt.
Aufforstung ist viel günstiger als CO2-Speichertechnologien und kann nebenbei zum Beispiel Abwasser reinigen. CCS erfasst nicht einmal alle Emissionen und führt auch noch dazu, dass mehr fossile Brennstoffe eingesetzt werden.
ein Gastbeitrag von Hans-Josef Fell, Thure Traber und Volker Korrmann
Bäume können einen großen Beitrag dazu leisten, das Weltklima zu stabilisieren. Doch viele Berichte über eine neue Studie zur Aufforstung sind übertrieben. Schuld daran ist auch die ETH Zürich, die ihre Studie in einer Pressemitteilung fehlerhaft dargestellt hat.
Die Klimamodelle für eine 1,5- oder Zwei-Grad-Welt kommen nicht mehr ohne "negative Emissionen" aus. Deren ziemlich zweifelhaften Ruf wollte eine groß aufgezogene Veranstaltung der EU beim Klimagipfel in Katowice "entmystifizieren". Das gelang – aber anders, als die meisten der dortigen Experten dachten.
Natürliche Vorgänge nützen dem Klima: Die Aufforstung von Wäldern, der Schutz von Mangroven und das Wiedervernässen von Mooren können der Atmosphäre im großem Stil CO2 entziehen. Und auf die Natur zu setzen spart auch sehr viel Geld.
Der Ausstoß von Klimagasen kann wahrscheinlich nicht schnell genug gesenkt werden, um die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen. Dann wird die Menschheit auf umstrittene Methoden wie CCS zurückgreifen müssen, um der Atmosphäre CO2 zu entziehen.
"Nicht mit dem Vorschlaghammer auf die Natur einschlagen"
Aufforstung gehört zu den effektivsten und günstigsten Formen des Klimaschutzes. Menschen wie Yacouba Sawadogo und Tony Rinaudo, bekannt als "der Mann, der die Wüste aufhielt" und "der Waldmacher", haben gezeigt, dass dies auch unter widrigsten Umständen mit natürlichen Methoden möglich ist. Dafür erhalten sie nun den "Alternativen Nobelpreis".
Erneuerbare Energien zur Stromerzeugung reichen nicht, um die Klimakatastrophe abzuwenden. Wenn man alle Möglichkeiten zum Klimaschutz betrachtet, zeigen unerwartete Maßnahmen großes Potenzial: Bildung für Mädchen und Zugang zu Verhütungsmitteln sind die wirksamsten Maßnahmen.
Viel Zeit bleibt nicht mehr, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens noch zu schaffen. Zu viele Politiker erkennen die Dramatik der Lage nicht und verlassen sich auf "Wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist"-Optionen.