Drei Monteure in roten T-Shirts installieren Solarmodule auf einem Dach in Landshut (Niederbayern).
Der solare Rollout kommt. (Bild: Altrendo/​Shutterstock)

Die Solarenergie boomt. Die "Solarteure", wie die Installateure der Photovoltaik-Anlagen genannt werden, haben alle Hände und Auftragsbücher voll zu tun.

Dieses Jahr dürfte sogar das bisherige Rekordjahr 2012 beim Ausbau in den Schatten stellen. Damals wurden Anlagen mit gut 8.000 Megawatt Nennleistung montiert, 2023 waren es in einem halben Jahr schon 6.500 Megawatt. Fachleute erwarten, dass bis zum Jahresende die 10.000-Megawatt-Marke fallen wird.

Das ist eine gute Nachricht für die Energiewende, und der Ampel-Regierung gebührt Lob dafür.

Allerdings ist der Boom auch eine Folge der vom Ukraine-Krieg verschärften Energiekrise. Viele zuvor Unentschlossene entschieden sich, die "Freiheitsenergie", wie sie Finanzminister Lindner nannte, aufs Dach oder ans Haus schrauben zu lassen. Doch die Ampel hat ihren Anteil daran, unter anderem durch finanzielle Anreize und erhöhte Ausschreibungsmengen.

Zum Jahresende soll nun das neue "Solarpaket" in Kraft treten. Das Gesetzespaket wird durch Bürokratieabbau und eine gezieltere Förderung für noch mehr Tempo sorgen, etwa bei den Balkonsolaranlagen und der Solarstrom-Versorgung für Mehrfamilienhäuser, aber auch bei Solarparks auf Freiflächen.

Nachgebessert werden muss beim Solarpaket noch bei den privaten wie öffentlichen Vermietern. Die wälzen die Verantwortung beispielsweise für Balkonanlagen noch mehr oder weniger ganz auf die Mieterinnen und Mieter ab.

... und jetzt noch die Solarindustrie

Auch gilt es, das Stromsystem auf das vermehrte Aufkommen von Sonnenstrom einzustellen. Überschüssige Energie darf nicht einfach an der Börse verschleudert oder in rückwärtsdrehende Stromzähler "investiert" werden.

Stattdessen geht es darum, den wertvollen Ökostrom sinnvoll zu nutzen. So könnten Haushalte Strom, den sie nicht benötigen, einfach an Nachbarhaushalte liefern. Bisher weigert sich die Regierung standhaft, das unkompliziert zu ermöglichen.

Insgesamt aber kommt die Ampel gut dabei voran, die "Merkel-Delle" beim Solarausbau wettzumachen. Zehn Jahre hat es gebraucht, sich von der Fehlentscheidung der angeblichen Klimakanzlerin Merkel und ihrer Minister Altmaier und Gabriel zu erholen, die gerade in Fahrt gekommene Energiewende abzuwürgen.

Noch nicht geschafft haben Scholz und Co das beim Wiederaufbau der deutschen Solarindustrie, die damals fast komplett aus dem Land verschwand. Das aber wäre fast genauso wichtig.

Denn der "Solarboom zwei" sollte nicht von Modulen aus China abhängen. Und auch nicht von solchen aus den USA, wo gerade ein Solarmekka entsteht.