Bohrplattform auf dem Meer bei Sonnenuntergang.
Einige Staaten planen sogar die Ausweitung der Öl- und Gasförderung. (Bild: James Jones/​Shutterstock)

Die bisher vorliegenden Klimapläne der Länder reichen bei Weitem nicht aus, um die Vorgaben des Paris-Abkommens einzuhalten. Das zeigt ein Bericht, den das UN-Klimasekretariat UNFCCC am heutigen Montag vorgelegt hat, zwei Wochen vor Beginn des Weltklimagipfels COP 29 in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku.

In dem Bericht analysiert das Klimasekretariat, was die Länder in ihren "national festgelegten Beiträgen" (Nationally Determined Contributions, NDCs) auf freiwilliger Basis zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens beitragen wollen. Dabei berechnet es auch deren Klimawirkung.

Ergebnis: Die globalen CO2-Emissionen werden im Jahr 2030 lediglich um 2,6 Prozent unter dem Stand von 2019 liegen. Berücksichtigt wurden bei der Analyse alle NDCs, die dem Sekretariat im September dieses Jahres vorlagen, darunter auch einige neue und verbesserte Pläne.

Das prognostizierte Minus von 2,6 Prozent ist zwar eine minimale Verbesserung zum Vorjahr. Damals ergab die Auswertung der Klimapläne eine Reduktion um zwei Prozent im selben Zeitraum.

Doch um die Pariser Klimaziele einzuhalten, wäre ein Vielfaches davon nötig. Laut Weltklimarat IPCC müssten die jährlichen Treibhausgasemissionen bis 2030 um 43 Prozent sinken, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden.

UN-Klimachef fordert "viel mutigere Klimapläne"

"Die derzeitigen nationalen Klimapläne bleiben meilenweit hinter dem zurück, was wir brauchen", mahnte UN-Klimachef Simon Stiell. Der Bericht müsse "ein Wendepunkt" sein, der "die Ära der Unzulänglichkeit" beende und "ein neues Zeitalter der Beschleunigung" einläute.

Stiell fordert "viel mutigere neue nationale Klimapläne", um das Klimachaos abzuwenden. Neue und verbesserte NDCs sind im kommenden Jahr fällig, wenn die Weltklimakonferenz COP 30 in Brasilien stattfindet.

Vor wenigen Tagen hatte das UN-Umweltprogramm Unep in seinem "Emissions Gap Report 2024" vorgerechnet, wie schwach die bisherigen CO2-Einsparpläne der Länder sind und was das fürs Klima bedeutet. Demnach droht nach aktuellem Stand in diesem Jahrhundert eine Aufheizung des Planeten um 2,6 bis 3,1 Grad.

"Dies hätte lähmende Auswirkungen auf Menschen, Planet und Volkswirtschaften", heißt es in dem Bericht, der den vielsagenden Titel "Keine heiße Luft mehr ... bitte!" trägt.