Joe Biden und Angela Merkel hören einer Rede von Prinz Charles zu.
"Amerika ist zurück", betonte Joe Biden (Mitte) auf dem G7-Gipfel in Cornwall immer wieder. (Foto: Karwai Tang/​G7 Cornwall 2021)

Ein G7-Gipfel ohne Donald Trump. An sich schon ein Fortschritt. Aber besonders, wenn es um das Weltklima geht.

Die USA als größte Wirtschaftsmacht der Erde akzeptieren unter Präsident Joe Biden nicht nur, dass es einen gefährlichen Klimawandel gibt. Sie wollen ihn auch mit einem beispiellosen Öko-Investitionsprogramm bekämpfen.

Erst das machte die gemeinsame Ankündigung der G7 möglich, den CO2-Ausstoß bis 2030 fast zu halbieren. Das liegt auf der Linie, die der Paris-Vertrag vorgibt. Peilt der Länderblock, der fast die Hälfte der weltweiten Wirtschaftsleistung repräsentiert, das ernsthaft an, ist das ein Wort.

Allerdings: Gipfelpapier ist bekanntlich geduldig. Fragt sich, ob die G7-Staaten auch konsequent die richtigen Maßnahmen ergreifen, um die 2020er Jahre zum Klima-Jahrzehnt zu machen.

Sie müssen ihre Subventionen in fossile Energieträger nun wirklich radikal auf null herunterfahren. Das hat die G7 (ohne Trump) schließlich schon x-mal angekündigt, aber nie umgesetzt.

Und gerade zeigt sich ja wieder die Kluft zwischen und Anspruch und Wirklichkeit: In den Hilfsprogrammen seit Beginn der Corona-Krise ist mehr Geld in die fossilen als in die grünen Energien geflossen. Eine vertane Chance.

Bleibt die Hoffnung, dass Bidens billionenschweres Öko-Programm den Anstoß zum echten Umsteuern gibt. Zeigt sich, dass es wirkt und Amerika damit wirklich "great again" wird, werden die anderen Sechs sich garantiert an diese Lokomotive dranhängen.

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