Ein abgestorbener Baum unter sengender Sonne.
Der Hitze folgt die Dürre immer öfter auch in Europa. (Foto: Gerd Altmann/​Pixabay)

Das Jahr 2019 war in Deutschland eines der wärmsten seit der Aufnahme regelmäßiger Messungen von 140 Jahren. Schuld daran war vor allem der Sommer, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag mitteilte.

Der Monat Juni war demnach der wärmste und sonnigste Juni seit Messbeginn und bildete den Auftakt zu einem "weiteren erheblich zu trockenen und extrem heißen" Sommer, der alle vorangegangenen noch an Hitze übertroffen habe.

Besonderen Anteil daran hatte laut Wetterdienst die extreme Hitze Ende Juli, als die Temperaturen innerhalb von drei aufeinanderfolgenden Tagen an 23 Messstellen auf 40 Grad Celsius oder darüber kletterten. Erst im September habe eine Periode mit mehr Niederschlag begonnen, die bis Weihnachten anhielt und die Dürre allmählich beendete, so der DWD.

Die Durchschnittstemperatur des Jahres 2019 lag in Deutschland mit 10,3 Grad um 2,1 Grad über dem Wert der international üblichen Referenzperiode von 1961 bis 1990. Damit ist das zu Ende gehende Jahr – nach 2018 mit einer Durchschnittstemperatur von 10,5 Grad – zusammen mit 2014 das zweitwärmste Jahr seit dem Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen 1881.*

Trotz des ab September zunehmenden Niederschlags wurden mit im Schnitt 730 Litern pro Quadratmeter nur 93 Prozent des Solls erreicht. Dagegen übertraf die Sonnenscheindauer mit etwa 1.800 Stunden das übliche Maß um 18 Prozent.

Dass Deutschland neun der zehn heißesten Jahre im Zeitraum von 2010 bis 2019 zu verzeichnen hat, sei kein Zufall, erklärte Andreas Friedrich vom DWD im Deutschlandfunk. Der Meteorologe sieht darin eine dramatische Häufung. Der Klimawandel habe deutlich an Fahrt aufgenommen und sei auf der "Überholspur".

Weltweit zweitwärmstes Jahr

Das gelte nicht nur für Deutschland, sagte Friedrich. Weltweit werde 2019 voraussichtlich das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein, so die Prognose des Wetterdienstes. Anfang Dezember hatte die Weltmeteorologieorganisation WMO vom zweit- oder  drittwärmsten Jahr gesprochen.

In Österreich wurde das ablaufende Jahr schon Mitte Dezember auf den dritten Platz der wärmsten Jahre gesetzt, wie die von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) veröffentlichte Klimabilanz zeigt.

Die Messreihe geht dabei im Nachbarland sogar bis auf das Jahr 1768 zurück. Im Schnitt lag die Temperatur 2019 um 1,6 Grad über dem klimatologischen Mittel von 1981 bis 2010.

Den größten Beitrag dazu hat laut ZAMG der Juni beigesteuert. Mit einer Abweichung von plus 4,7 Grad war er auch in Österreich der wärmste Juni der Messgeschichte. Deutlich zu warm waren auch die Monate Februar (plus 2,3 Grad), März (2,3), November (2,1) und vor allem Dezember mit einem Plus von voraussichtlich drei Grad.

* Der Beitrag wurde am 4. Januar aktualisiert (vierter Absatz und Titel). Der Deutsche Wetterdienst hat nach Auswertung sämtlicher Messergebnisse die Durchschnittstemperatur des Jahres 2019 für Deutschland von 10,2 auf 10,3 Grad korrigiert. Damit ist 2019 nicht das drittwärmste, sondern zusammen mit 2014 das zweitwärmste Jahr seit Messbeginn.