Qualm steigt von einem brennenden Wald auf
Dürre in Deutschland: Trockene Felder und hohe Waldbrandgefahr. (Foto: Sven Lachmann/​Pixabay)

Die letzten Wochen des Jahres entscheiden, ob 2019 den zweiten oder dritten Platz auf der Liste der wärmsten Jahre belegen wird. Zu heiß war es auf jeden Fall. Nach vorläufigen Daten lag die globale Temperatur im Durchschnitt um 1,1 Grad höher als 1900.

Das steht im Klima-Statusbericht der Weltmeteorologieorganisation WMO, den diese am heutigen Dienstag auf dem Klimagipfel in Madrid vorstellte. Damit geht das heißeste Jahrzehnt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu Ende. Das entspricht dem Trend: Seit 1980 war jedes Jahrzehnt wärmer als das vorherige.

Es war nicht nur sehr warm in diesem Jahr, auch andere Wetterereignisse seien auffällig gewesen, sagte WMO-Chef Petteri Taalas in Madrid. "Tagtäglich tritt der Klimawandel durch seine Folgen in Form von extremem und anormalem Wetter zutage."

Wie die WMO schon Ende November mitgeteilt hatte, hat die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre in diesem Jahr zudem einen unrühmlichen Rekord erreicht. Sie liegt nun bei 407,8 ppm (parts per million).

An die Diplomaten auf dem Weltklimagipfel gerichtet sprach Taalas eine Mahnung aus. "Wenn wir jetzt nicht massiv Klimaschutz liefern, steuern wir auf einen Temperaturanstieg von mehr als drei Grad Celsius zu, was die schädlichen Effekte für das menschliche Wohl noch verschärfen würde", sagte der UN-Meteorologe. "Wir sind nicht annähernd auf dem Weg, die Paris-Ziele zu erreichen."

Große Buchstaben, grün angestrahlt:
Foto: Susanne Schwarz

Live von der COP 25

Die 25. UN-Klimakonferenz findet vom 2. bis zum 13. Dezember in Madrid statt. Klimareporter° ist vor Ort und berichtet direkt vom Konferenzparkett.

Im Paris-Abkommen haben die Staaten vor vier Jahren versprochen, die Erderhitzung bei "deutlich unter zwei Grad" und möglichst bei 1,5 Grad zu begrenzen. Seit einem im vergangenen Jahr erschienenen Sonderbericht des Weltklimarats IPCC ist aber klar: Das halbe Grad Unterschied ist entscheidend.

Über 1,5 Grad drohen unumkehrbare Folgen, die die Erhitzung wiederum verstärken könnten, etwa wenn durch ein Tauen des Permafrostbodens Massen an Methan auf einmal in die Atmosphäre entweichen.

Alle Beiträge zur Klimakonferenz in Madrid finden Sie in unserem COP-25-Dossier.