Solaranlagen, Wärmepumpen und Heimspeicher erlebten zuletzt einen Boom. Grund dafür war nicht mehr Tempo beim Klimaschutz, sondern die Energiekrise mit steigenden Preisen. Das zeigt der zweite "Prosumer-Report" von Lichtblick.
Balkonkraftwerke sollen kein Smart Meter mehr brauchen
Jahrelange Forderungen von Solarhaushalten greift jetzt der Elektrotechnik-Verband VDE auf. Für Balkonanlagen sollen übliche Schukostecker ausreichen und neue Zähler nicht mehr nötig sein. Ob Gesetzgeber und Netzbetreiber dem folgen, ist noch nicht klar.
Bundeswirtschaftsminister Habeck will "Smart Meter" statt herkömmlicher Stromzähler durchsetzen. Um die Energiewende beschleunigen zu können, müsse das Energiesystem deutlich flexibler werden. Dazu brauche es die "intelligenten" Zähler und eine generelle Digitalisierung.
Das von der Hochschule Rhein-Main entwickelte Energiebroker-Konzept will für Haushalte eine niedrigschwellige Energiewende ermöglichen. Weitgehend automatisiert sollen auch kleinste Strommengen gehandelt und damit Erzeugung und Verbrauch von "unten" her ausgeglichen werden.
Die Initiative "Hack4Climate" sucht nach digitalen Lösungen für die Klimakrise. Initiator Nick Beglinger setzt seine Hoffnung dabei vor allem auf drei Technologien: Künstliche Intelligenz, Blockchain, Internet der Dinge.
Eine digitale Energiewende, davon spricht die Strombranche schon lange. Eine vielversprechende Möglichkeit, die Umsetzung voranzutreiben, könnte die Blockchain-Technologie sein.
Eine radikale Forderung angesichts des Baubooms: Der Architekturprofessor Günter Pfeifer plädiert für einen Paradigmenwechsel beim Bauen, hin zu einem integrierten Klima- und Ressourcenschutz. Im Entwurf für das geplante Gebäudeenergiegesetz kann er davon nichts erkennen.
Im Haus der Zukunft soll alles digital vernetzt sein – für den Energieverbrauch kann das Fluch und Segen zugleich sein. Eine entscheidende Rolle spielen intelligente Stromzähler, doch deren Einführung stockt.
Ob man im Kühlschrank noch genügend Bier nach Feierabend findet, soll man künftig schon von der Arbeit aus prüfen können. Doch dafür müssen die Haushaltsgeräte ans Netz. Das treibt den Stromverbrauch hoch und kommt die Umwelt teuer zu stehen.