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Tacheles, Claudia Kemfert!

Deutschland ist schlecht vorbereitet

Der Krieg gegen die Ukraine ist auch ein Energiekrieg. Gas und Öl werden sich stark verteuern. Deutschland zahlt jetzt den Preis für die verschleppte Energiewende. Neben einer Diversifizierung bei Öl und Gas sollten nun Energiesparen und erneuerbare Energien endlich einen Booster bekommen.

eine Kolumne von Claudia Kemfert

Ukraine-Krieg und Erdgaskrise

"Energie ist häufig als Waffe eingesetzt worden"

Große, graue Röhre mit Aufschrift "Nord Stream 2" in dunkler Lichtstimmung unter Wasser.

Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine dürfte sich auch die Energiekrise verschärfen: Die Gasspeicherstände sind niedrig, die Preise hoch. Kurzfristig gibt es kaum Handlungsoptionen, warnt Energieexperte Hans-Josef Fell. Die Energiewende könne Deutschland aber bald unabhängiger von Öl und Gas machen.

Interview: Joachim Wille

Russland und die westliche Welt

Das Gleichgewicht des Schreckens beim Handel

Mensch geht auf angerosteter Pipeline schnurgeradeaus über Sumpflandschaft.

Einer Kombination aus Sanktionen gegen das Finanzsystem und einem Hightech-Embargo steht Russland noch immer verletzlich gegenüber. Umgekehrt kann das Land gerade Europa schwere Schäden zufügen, wenn es den Gasexport einstellt.

von Christoph Müller

Permanenter Lieferstopp wäre ein Problem

Europa kommt ohne Russlands Gas durch den Winter

Nächtliche Aufnahme der Verdichterstation in Wolokolamsk westlich von Moskau auf dem Weg nach Riga in Lettland.

Dank des milden Winters hat die EU im Moment genug Erdgas. Trotzdem könnten einige Länder Schwierigkeiten bekommen. Sollte jahrelang kein Gasimport aus Russland möglich sein, wären die Folgen hingegen dramatischer und der Gasbedarf müsste gesenkt werden.

von Christoph Müller

Quaschnings Videokolumne

Frieren für den Klimaschutz?

Cornelia und Volker Quaschning nehmen mit Kopfhörern und Mikrofon eine Podcast-Folge auf.

Um den Wasserstoffbedarf und die Kosten der Energiewende nicht explodieren zu lassen, brauchen wir einen schnellstmöglichen Stopp der Neuzulassungen von Verbrennerautos und des Einbaus von Öl- und Gasheizungen. Podcast-Folge 27.

eine Kolumne von Cornelia und Volker Quaschning

Wissenschaftsgremium legt ersten Bericht vor

Deutsche Klimapolitik soll "verpönte" Techniken anpacken

Luftaufnahme des Geothermiekraftwerks Hellisheiði auf Island.

Eine Neuausrichtung der Klimapolitik verlangt die Wissenschaftsplattform Klimaschutz in ihrem ersten Jahresgutachten. Das von der Bundesregierung eingesetzte Gremium empfiehlt, eher kurzfristige CO2-Ziele zurückzustellen zugunsten einer langfristigen Klimastrategie – einschließlich bisher "verpönter" Technologien.

von Sandra Kirchner, Jörg Staude

Expertengruppe legt Konzept vor

Besser Strom aus Bio- als aus Erdgas

Biogasanlage

Die Erdgaskrise befeuert die Debatte um Alternativen. Warum fossiles Gas aus Übersee, Sibirien oder dem Nahen Osten holen, wenn es genügend heimisches Biogas gibt, fragen sich die Energy Watch Group und der sogenannte Flexperten-Arbeitskreis.

von Jörg Staude

European Electricity Review 2022

Gaskrise bringt Europas Kohleausstieg zum Stillstand

Die Politik muss eingreifen und einen Fahrplan zum Ausstieg aus der Kohle festlegen, sonst sind die Klimaziele in Gefahr. Das ergibt sich aus der Strommarkt-Analyse eines britischen Thinktanks.

von Joachim Wille

Die gute Nachricht

Klare Kante gegen Erdgas-Taxonomie

"GRÜNE" steht in großen Buchstaben auf einer Bühne, dahinter ist eine gelbe Sonnenblume auf den grünen Vorhang projiziert worden.

Die EU-Taxonomie lässt die Grünen nicht zur Ruhe kommen. Auf dem Parteitag forderten die Delegierten, sich klar gegen Erdgas als nachhaltige Technologie auszusprechen. Die grünen Abgeordneten und Regierungsmitglieder befinden sich nun in einer Zwickmühle.

von Tjade Brinkmann

Gastbeitrag

Abwärtsspirale im Wettbewerb der grünen Taxonomien

Blick durch leere große Röhren, die zu einer Pipeline zusammengeschweißt werden sollen

Der Streit über die Taxonomie für grüne Investitionen ist ein energiepolitisches Armutszeugnis für die EU. Der eigentliche Schaden entsteht aber woanders und könnte weit über das europäische Problem hinausgehen.

ein Gastbeitrag von Reimund Schwarze

Stellungnahme zur Taxonomieverordnung

Bundesregierung gegen Atomkraft, für Erdgas

Die drei Blöcke des Erdgaskraftwerks Irsching in Vohburg an der Donau mit typischen dünnen Schornsteinen.

In ihrer Stellungnahme zur EU-Taxonomieverordnung lehnt die Ampel-Regierung die Einstufung von Atomkraft als nachhaltig ab. Neue Gaskraftwerke sollen aber als grün gelabelt werden können. Die EU-Vorgaben sollten sogar noch erdgasfreundlich aufgeweicht werden, kritisieren Umweltschützer:innen.

von Sandra Kirchner

Explodierende Preise

Die grüne Inflation, die eigentlich eine fossile ist

Aufnahme aus einem Einkaufswagen heraus durch eine Regalstraße in einem Drogerie-Supermarkt.

Eine Geisterdebatte ist wieder da: die angeblich zu teure Energiewende. Treiben die Ökoenergien die Preise hoch? Nur, wenn man sie dafür verantwortlich macht, dass fossile Energie in der Übergangsphase teurer wird. Langfristig ist die erneuerbare Welt billiger.

von Christoph Müller

Forderung der konventionellen Energiebranche

Taxonomie muss erdgasfreundlicher werden

Modernes Gas-und-Dampfturbinenkraftwerk.

Ende der Woche will die Europäische Kommission den endgültigen Entwurf zum Umgang mit Erdgas und Atomkraft in der EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen vorlegen. Die Bedingungen, unter denen neue Erdgaskraftwerke dabei als grün gelten sollen, sind der konventionellen Energiebranche noch zu anspruchsvoll.

von Jörg Staude

Kemferts Woche

Teure Fossilenergie, langsame Bahn und ein wachrüttelnder Film

Claudia Kemfert vor verschwommener Bücherwand.

Kalenderwoche 1: Viele Wissenschaftler im Klimabereich finden sich in dem Netflix-Film "Don't Look Up" wieder, so auch Claudia Kemfert, Energieökonomin und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Der Film mache deutlich, warum wir bei der Bewältigung der Klimakrise scheitern.

Klimastaatssekretär im Interview

"Um die Kohle abzulösen, brauchen wir Gaskraftwerke"

Das Bild zeigt das Gaskraftwerk in Irsching, im Vordergrund ein Feld.

Erdgas ist nicht nachhaltig, wird aber trotzdem zunächst eine wachsende Rolle im deutschen Energiemix spielen. Das sagt Patrick Graichen, bis vor Kurzem Chef eines führenden Energiewende-Thinktanks, jetzt der neue Manager für Energiepolitik im Wirtschafts- und Klimaministerium.

Interview: Hannes Koch

Kommentar

Strahlend grün

Gelbes Radioaktivitäts-Zeichen vor schwarzem Hintergrund.

Atomkraft und Erdgas bekommen ein Öko-Label. Wie absurd ist das denn?

ein Kommentar von Joachim Wille

Umstrittene Vorlage aus Brüssel

EU-Kommission taxiert Gas und Atom als grün

Logo des Betreibers EDF am Eingang des Atomkraftwerks Nogent-sur-Seine, im Hintergrund die beiden Kühltürme.

Der Streit um die Regeln für die EU-Taxonomie geht in die finale Runde. Ein Verordnungsentwurf der Europäischen Kommission verleiht Investitionen in Erdgas und Atomkraft das Siegel der Nachhaltigkeit. Umweltvertreter kritisieren das scharf, auch Bundesminister lehnen den Vorschlag ab.

von Jörg Staude

Neue Studie zu Erdgas und CCS

Blauer Wasserstoff als Brücke zum grünen?

Etliche Erdgasleitungen mit vielen Ventilen führen zu mehreren Gasspeichern.

Grünstrom ist besser als "grüner" Wasserstoff und dieser ist besser als "blauer". Es wird aber noch lange nicht genug Grünstrom geben. Deshalb hat auch blauer Wasserstoff aus Erdgas nach Ansicht mancher Experten eine Existenzberechtigung – zumindest vorerst.

von Christoph Müller

EU-Kommission legt Gas-Paket vor

Neue Märkte für alte Gaskonzerne

Monteure laden Rohre für die Nord-Stream-Pipeline ab.

Die EU-Kommission will Wasserstoff den Weg auf den europäischen Markt ebnen. Doch ob die Richtlinien und Verordnungen des Gas-Pakets wie versprochen die Gasnetze dekarbonisieren, bezweifeln Kritiker:innen.

von Sandra Kirchner

Regelwerk für nachhaltiges Handeln

Klimaschützer:innen warnen vor Verwässerung der EU-Taxonomie

Hellgraue Rohrleitungen in einer Energie- oder Industrieanlage.

Die Europäische Union hat erste Kriterien für nachhaltige Investitionen festgelegt. Zwei Streitpunkte bleiben jedoch weiter offen: Ob fossiles Erdgas und Atomkraft in der EU offiziell als "nachhaltig" gelten, soll später geklärt werden.

von Susanne Schwarz