Die gute Nachricht

Statt elf Gasterminals reichen drei

LNG-Schiff mit vier großen runden Tanks liegt längsseits an einem gleich großen Schiff, das als schwimmendes Terminal dient.

Die von der Ampel geplante neue Erdgas-Infrastruktur an der Küste ist völlig überdimensioniert und hebelt den Klimaschutz aus, zeigt eine heute veröffentlichte Analyse. Danach genügen anhaltende Einsparungen sowie drei schwimmende Terminals, um wegfallende Gaslieferungen aus Russland auszugleichen.

von Jörg Staude

Gastbeitrag

Der "französische Patient" – wie krank er wirklich ist und wie Europa die Energiekrisen lindert

Mehrere Hochspannungsmaste auf einem Feld bei heiterem Himmel, am Horizont ein Kraftwerk.

Die Stromlücke, die Frankreich gerissen hat, konnte das europäische Stromsystem bisher schließen – eine gigantische Leistung, bezahlt aber auch mit hohen Strompreisen und mehr Fossilstrom. Europa stützt Frankreich mit Strom, so wie es Deutschland mit Gas stützt. Eine Analyse zeigt, wie das genau funktioniert.

ein Gastbeitrag von Tim Meyer

Lobbyismus

Whistleblowing-Aufruf gegen Gaskonzerne

Symbolbild: Handschlag vor brennendem Planeten

Das aktivistische Kollektiv "Weiter so!" ruft Mitarbeiter:innen von Ministerien, Behörden und Energiekonzernen auf, Informationen über die Einflussnahme von Erdgaskonzernen auf die Politik zu leaken. Unterstützung erhält der Aufruf von Umwelt- und Transparenzorganisationen.

von David Zauner

LNG-Lieferungen

Katar-Deal gefährdet Klimaschutz

Flüssigerdgas-Tanker mit vier weißen Behältern im dunklen Meer, genau von oben aufgenommen.

Ab 2026 soll Flüssigerdgas über 15 Jahre von Katar nach Deutschland fließen. Das Bundeswirtschaftsministerium verspricht, es werde keine Abhängigkeit von dem Golfstaat geben. Sorgen um den Klimaschutz sind trotzdem angebracht.

von David Zauner

Flüssigerdgas-Deal unter Druck

Die Senegal-Connection

Roter Flüssigerdgastanker mit vier riesigen kugelförmigen Tanks.

Deutschland soll künftig Erdgas aus dem westafrikanischen Land bekommen. Doch der Widerstand gegen das Projekt wächst. Organisationen aus Senegal und Deutschland haben sich dazu verbündet, auch die deutschen Grünen wollen lieber aussteigen.

von Joachim Wille

Analysen zur Erdgas-Verfügbarkeit

Ziemlich kalter Winter könnte zu Gasmangel führen

Verdichter, Rohre und andere oberirdische Anlagen des Gasspeichers Empelde.

Ob es Anfang 2023 in Deutschland zu einem Mangel an Erdgas kommt, hängt vor allem davon ab, wie kalt die Wintermonate werden. Darin stimmen aktuelle Prognosen des Gasspeicherverbandes Ines und des Beratungsunternehmens Energy Brainpool überein.

von Jörg Staude

Kemferts Woche

Überfälliger Energiecharta-Ausstieg, verständliche Klimaproteste und die Formel gegen Gasmangel

Claudia Kemfert vor verschwommener Bücherwand.

Kalenderwoche 46: Beim Kaufen, Speichern und Sparen von Erdgas hat die Ampel-Regierung viel richtig gemacht, findet Claudia Kemfert, Energieökonomin und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Damit die Heizkosten sinken, müssten aber Häuser gedämmt und fossile Heizungen ersetzt werden – und daran fehle es.

Weltklimagipfel COP 27 in Sharm el-Sheikh

Aktivist:innen gründen Allianz gegen Gasprojekt in Senegal

Vertreter:innen deutscher und senegalesischer Klimaschutzgruppen stehen auf dem Podium und halten die Gründungsurkunde einer neugegründeten Klima-Allianz hoch.

Auf dem UN-Klimagipfel rufen senegalesische und deutsche Klimaschutzgruppen die "Senegal-Germany Alliance for Climate Justice" aus. Sie sagen dem umstrittenen Erdgasprojekt in Senegal den Kampf an.

von David Zauner

Klima-Obfrau der Grünen-Fraktion

"Das Gasprojekt in Senegal steht Deutschlands Verpflichtungen entgegen"

Türkisfarbener Flüssigerdgas-Tanker mit weißen Tanks und der großen Aufschrift: Karmol LNGT Powership Africa.

Über das Senegal-Erdgasprojekt werden die Grünen im Bundestag mit den anderen Koalitionsfraktionen diskutieren, kündigt Lisa Badum im Klimareporter°-Interview an. Vom UN-Klimasekretariat fordert die Grünen-Abgeordnete, schon bei der Vorbereitung von Klimagipfeln darauf zu drängen, dass der Gastgeber Demonstrationsfreiheit gewährleistet.

Interview: Jörg Staude

Dritter Desertec-Start

Neues Hoffen auf billigen Wüsten-Wasserstoff

Solarpark in der saudischen Wüste.

Billiger Ökostrom aus sonnen- und windreichen Wüstengegenden – dafür nimmt das Projekt "Desertec 3.0" jetzt einen neuen Ablauf. "Grüner" Wasserstoff soll die Energieprobleme Europas lösen helfen. Bisher fehlen aber Pipelines, Geld und eine politische Strategie.

von Björn Hartmann

Klimakonferenz COP 27

Neuer Methan-Appell an fossile Industrie

Große Bohrstelle im ländlichen Pennsylvania, wo mit der Fracking-Methode Erdgas gefördert wird.

Auf dem Klimagipfel in Glasgow wurde vor einem Jahr der "Global Methane Pledge" ins Leben gerufen. Beim Gipfel in Sharm el-Sheikh gab es dazu jetzt eine neue Initiative der USA und der EU. Diese erschöpfe sich weitestgehend in Appellen, kritisieren Umweltorganisationen.

von Jörg Staude

"Energiekrise übernimmt Klimakrise"

Erdgas-Boom gefährdet Paris-Ziel

Eine kleine Erdkugel-Nachbildung aus Metall befindet sich direkt über einer Gasflamme, wie sie bei Gasherden üblich ist.

Auf der Suche nach Ersatz für die Gaslieferungen aus Russland schießen die Staaten weit über die Notwendigkeiten hinaus, zeigt eine neue Analyse der Forschungsinitiative "Climate Action Tracker". Das 1,5-Grad-Ziel gerät dadurch noch mehr in Gefahr.

von Joachim Wille

Kein Wort über Kohle, Öl und Gas

Der blinde Fleck bei den Klimaverhandlungen

Ein Mann steht vor einem riesigen Steinkohletagebau.

Atomwaffen und fossile Energien haben etwas gemeinsam: Wenn sie in großem Stil zum Einsatz kommen, zerstören sie letztlich die menschliche Zivilisation. Daher wäre es sinnvoll, sie zu verbieten. Eine neue Initiative will genau das für Kohle, Öl und Gas erreichen.

von Christian Mihatsch

Gaspreiskrise

"Wir brauchen Prämien für das Gassparen"

Rechte Hand dreht am Heizungsregler, linke Hand hält verschiedene Euro-Scheine.

Deutschland braucht eine Gaskostenbremse, keinen Preisdeckel, sagt die Energieexpertin Claudia Kemfert. Ohne Anreize zum Sparen sei die Energiekrise nicht zu bewältigen. Niedrigeinkommensbezieher sollten gezielt entlastet werden.

Interview: Joachim Wille

klima update° – Folge 97

Pipeline-Lecks, "Letzte Generation" vor Gericht, Dänemarks Klima-​"Schadenersatz"

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Durch die Lecks an den Nord-Stream-Pipelines entweicht viel Methan, wie viel genau, darüber gehen die Schätzungen auseinander. Milde Gerichtsurteile erhielten zuletzt Aktivist:innen der "Letzten Generation". Dänemark will als erstes Land Geld für Schäden und Verluste durch die Klimakrise geben.

von Susanne Schwarz, Katharina Schipkowski

Kommentar

Das Methan-Signal

Wellen

Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines hat einen "Superemitter-Event" ausgelöst, wie ihn Europas Erdgasindustrie lange nicht erlebte. In Panik sollte man deswegen nicht verfallen. Die Botschaft ist aber klar: Die Welt muss so schnell wie möglich raus aus dem Erdgas.

ein Kommentar von Joachim Wille

Gesprengte Ostseepipelines

Noch mehr Methan

Graue Erdgasleitung mit der Aufschrift "Nord Stream 2" unter Wasser.

Aus den Nord-Stream-Lecks wird das gesamte Erdgas ausströmen, das in den Pipelines war. Es enthält vor allem das starke Treibhausgas Methan. Der Klimaschaden entspricht laut offiziellen Schätzungen einem Prozent der deutschen Jahresemissionen.

von Joachim Wille

Gastbeitrag

Klima- und Energiepreiskrise gemeinsam bekämpfen

Ein Windpark, eine Solar-Freiflächenanlage und Stromleitungen auf einem Feld.

Das jetzige Strommarktsystem treibt weite Teile der Bevölkerung und der Wirtschaft in Existenzkrisen, während einige wenige Akteure Rekordgewinne einfahren und das Klima ruiniert wird. Wir brauchen mehr Mut, um schnell und wirksam zu intervenieren.

ein Gastbeitrag von Klaus Mindrup

Abregelung erneuerbarer Energieanlagen

Deutschland fackelt Gas ab

Biogasanlage mit den typischen runden Gasbehältern und einer Notfackel. Das ist ein rund zwei Meter hoher Metall-Schornstein auf einer quaderförmigen Unterkonstruktion, die etwas abseits steht.

Während Deutschland beim Erdgas um jede Kilowattstunde kämpft, wird offenbar immer mehr Biogas abgefackelt. Grund ist das vorgeschriebene Abregeln bei Netzengpässen. Die Biogasbranche will wenigstens Anlagen, die auch Wärme erzeugen, weiterbetreiben dürfen. 

von Jörg Staude

Kemferts Woche

Unnötiger Atomstress, fossiles Strom-Design und rückwärtsgewandte Energiedebatten

Claudia Kemfert vor verschwommener Bücherwand.

Kalenderwoche 36: Energiedebatten sind 2022 noch so rückwärtsgewandt wie seit 25 Jahren, es geht immer nur um Atomkraft, Kohle, Fracking oder Flüssigerdgas, kritisiert Claudia Kemfert, Energieökonomin und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Die Laufzeit der deutschen AKW zu verlängern, sei unnötig.