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800.000 Gas- und 100.000 Ölheizungen wurden letztes Jahr in Deutschland verkauft. 900.000 Klimakillerheizungen, der mit Abstand höchste Wert seit der Wiedervereinigung.

Energiekrise mit hohen Öl- und Gaspreisen? Gaspreisbremse? Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten? Klimakrise durch die Verbrennung von Öl und Gas? War da nicht was?

Nee, scheinbar nicht.

Bild und Co haben mit ihrer Heizungshammer-Debatte die Bevölkerung so verunsichert, dass viele torschlusspanikartig eine neue fossile Feuerstätte orderten. Die fatale Kommunikation der Ampel war dabei – Achtung, Wortspiel – Brandbeschleuniger.

Foto: Silke Reents

Volker Quaschning

ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.

Und mit der Gaspreisbremse suggerierte sie: Hey, Leute kauft euch ruhig weiter eine Gasheizung. Wenn internationale Krisen mal wieder die Öl- und Gaspreise explodieren lassen, dann retten wir euch. Mit Steuergeld, auf Pump natürlich. Zurückzahlen können das irgendwann mal eure Kinder.

Und was ist mit Klimaschutz? Heizungen halten 25 Jahre. 2045 müssen wir gesetzlich klimaneutral sein.

Oh, schade ... entweder müssen wir dann die neu eingebauten Öl- und Gasheizungen vorzeitig wieder rausreißen oder wir reißen halt einfach die Klimaschutzziele. Tschüss, Hamburg.

Vielleicht rettet uns grüner Wasserstoff? Nein, ein Märchen, vergesst es.

Während in Norwegen schon rund 60 Prozent der Häuser klimafreundlich mit Wärmepumpen beheizt werden, finden wir zehntausend Ausreden, warum genau das bei uns nicht geht: der Winter viel zu kalt, die Häuser zu alt. Gut, dass das in Norwegen ganz anders ist …

Wir setzen in einem Land, das kaum eigenes Öl und Gas hat, lieber weiter auf die Öl- und Gasheizung. Finde den Fehler.