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Alle reden über den Heizungshammer. Aber warum redet eigentlich niemand über den Erdgashammer?

2021 haben wir über die Hälfte unseres Gases für viele Milliarden Euro aus Russland gekauft und damit dessen Kriegskasse gefüllt. Weil die Gaspreise dann in der Folge des Überfalls auf die Ukraine explodiert sind, wurden sie mit einem "Doppelwumms" subventioniert.

 

Wir setzen jetzt auf neue Dealer: Flüssigerdgas aus den USA und Katar. Menschenrechte? Ach, die sind überbewertet. Erpressungspotenzial durch einen möglichen republikanischen Präsidenten? Ach, Hunde, die bellen, beißen nicht.

Die Klimabilanz von US-Fracking-Gas ist zudem katastrophal. Wollte Deutschland nicht bald klimaneutral werden?

Ach, dafür gibt es doch die Wasserstoff-Story, mit der wir auf wundersame Weise das Erdgas ersetzen. Funktioniert aber leider nicht, weil sie unbezahlbar teuer ist.

Und wenn die nächste Gaskrise kommt, rettet uns bestimmt wieder der Staat. Die Rechnung geht dann an unsere Kinder – und die Rechnung für die Klimakrise gleich mit.

Wann werden wir endlich vernünftig und beenden den Erdgaswahnsinn? Es ist allemal besser, einkommensschwachen Menschen beim Umstieg auf die Wärmepumpe zu helfen, als weiter Geld für Erdgas zu verbrennen.

Foto: Silke Reents

Volker Quaschning

ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.