Die FDP hat den Heizungshammer entschärft. "H2-ready"-Heizungen sollen es richten.
Wer H2 hört, denkt an 100 Prozent Wasserstoff. Eine H2-ready-Heizung ist aber nur für einen Wasserstoffanteil von 20 Prozent ausgelegt.
Damit lassen sich gerade mal sieben Prozent CO2 einsparen. So werden wir bestimmt superschnell klimaneutral.
Für 100 Prozent Wasserstoff müssen H2-ready-Heizungen noch umgebaut werden.
Und dann? Wo soll der ganze Wasserstoff herkommen, liebe FDP? Klar, direkt vom Markt ...
Für die Produktion von grünem Wasserstoff für eine H2-Heizung braucht man aber fünfmal so viel grünen Strom wie für den Betrieb einer viel effizienteren Wärmepumpe.
Eine Wasserstoffheizung ist dann natürlich auch viel, viel teurer.
Und wo sollen zeitnah gigantische Mengen an grünem Wasserstoff herkommen? Erneuerbare Energien decken in Deutschland heute gerade mal 20 Prozent des Energiebedarfs.
Machen wir am Ende Wasserstoff mit Strom aus Kohlekraftwerken? Super Idee ...
Könnten wir nicht gleich auch grünen Wasserstoff importieren? Nein, denn den stellt momentan praktisch niemand her.
Bevor man völlig blind über Technologieoffenheit redet, sollte man vielleicht vorher erstmal offen über Vor- und Nachteile einer Technologie reden. Aber klar ...
Volker Quaschning
ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.