Die Klimapolitik. "Das ist eine Baustelle für uns", erkannte jetzt – wer? Annegret Kramp-Karrenbauer, die Chefin jener Partei, die seit 2005 die Politik im Lande maßgeblich bestimmt.
Bis September soll hinter dem hohen Bauzaun am Berliner Adenauer-Haus nun alles besser werden, inhaltlich, organisatorisch, personell, versprach AKK, vielleicht nicht nur zufällig zum Start der aktuellen UN-Klimakonferenz in Bonn.
Die Sommerpause sei gestrichen, betonte sie, um klarzumachen: Wir haben verstanden. Eine "richtige Arbeitsphase" statt Chillen am Strand.
So weit, so gut. Nur: Bis zum Beweis des Gegenteils fehlt der Glaube, dass die Union ihre Konzepte in der Klimapolitik so grundlegend überarbeiten wird, wie AKK versprochen hat.
Die Baustelle, auf der sich fast 14 Jahre lang unter einer Pseudo-Klimakanzlerin kaum etwas tat, lässt sich so einfach nicht reaktivieren. Die Versäumnisse sind riesig.
Nur einschneidende Maßnahmen können Deutschland zurück auf den CO2-Reduktionspfad bringen, der dem Pariser Weltklimavertrag entspricht. Ein Kohleausstieg deutlich vor 2038, eine Sanierungsoffensive im Gebäudesektor, eine Verkehrswende, die ihren Namen verdient
Voraussetzung wäre: Die Union traut sich, Politik gegen Lobbyinteressen aus der Wirtschaft durchzusetzen.
Sie habe die Aufgabe, die Partei "weiter nach vorne zu entwickeln", sagte AKK. Vorne, das ist genau da, wo das geschieht.