Quaschning erklärt: Plug‑in-Hybrid‑Autos

Wegen der "German Reichweitenangst" trauen viele dem E‑Auto nicht und kaufen lieber einen Plug-in-Hybrid – und damit die Nachteile von zwei Technologien in einem Auto. Der Umwelt und dem Klima hilft das wenig.


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E‑Autos sollen das Klima retten. Aber sind mangelnde Reichweite und fehlende Ladesäulen nicht ein Problem? Sollte man sich darum nicht besser erstmal einen Plug-in-Hybrid kaufen?

Nee, besser nicht. Ich selbst bin einige Zeit so einen Plug-in-Hybrid gefahren. Ein ziemlicher Griff ins Klo. Denn hier bekommt man die Nachteile des E‑Autos und die des Verbrenners in einem Fahrzeug.

Für eine extrem kurze Elektro-Reichweite muss der Verbrenner ständig die schwere Batterie und den Elektromotor durch die Gegend fahren.

Was bringen 50 Kilometer Elektro-Reichweite auf dem Papier und 30 Kilometer in der Realität bei einer Fahrt von Berlin nach München? Da werden dann aus unter zwei Litern Spritverbrauch im Prospekt schnell mal acht Liter im wahren Leben.

Für den Klimaschutz bringt so ein Hybrid reichlich wenig. Für ein paar elektrische Kilometer blockiert er am Ende nur die Ladesäulen. Woher kommt eigentlich die "German Reichweitenangst" bei reinen E‑Autos?

Wir haben schon lange den Hybrid durch ein echtes Elektroauto ersetzt. Auch weitere Strecken sind überhaupt kein Problem.

Also: Wenn schon Auto, dann bitte ein richtiges Elektroauto.

Foto: Silke Reents

Volker Quaschning

ist Professor für Regenerative Energie­systeme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energie­wende gelten als Standard­werke.

 

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