Mit dem Klick werden personenbezogene Daten an das Videoportal übermittelt. Erfahren Sie mehr zum Datenschutz.

Heute ein E‑Auto zu kaufen, ist das nicht Wahnsinn? Es gibt doch viel zu wenig Ladesäulen, oder? Und was passiert, wenn alle Stromer gleichzeitig laden?

Oh Mann, schon mal darüber nachgedacht, was passiert, wenn 44 Millionen Verbrenner-Autos in Deutschland gleichzeitig zur Tanke fahren? In Deutschland gibt es nicht mal mehr 15.000 Tankstellen. Katastrophe! Könnt ihr selber ausrechnen.

Ich fahre seit vielen Jahren E‑Auto, und ich hatte noch nie Probleme, freie Ladesäulen zu finden. Während die Zahl der Tankstellen stetig sinkt, gibt es immer mehr E‑Auto-Ladepunkte. Im Oktober 2023 waren es schon über 108.000, 21.000 davon Schnellladepunkte, einige sogar mit Leistungen von 300 Kilowatt und mehr.

Foto: Silke Reents

Volker Quaschning

ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.

Wenn euer Auto mitmacht, könnt ihr dort pro Minute Strom für 20 Kilometer nachtanken, ganz ohne euch die Finger schmutzig zu machen und giftige Benzindämpfe zu inhalieren.

Lange Schlangen an Schnellladesäulen? Mythos! Bisher sind sie meist sogar schlecht ausgelastet.

Wenn ihr immer noch Angst vorm Ladesäulenmangel habt, nehmt einfach ein Verlängerungskabel mit. In Deutschland gibt es Milliarden Steckdosen. Über Nacht könnt ihr in einer popeligen Haushaltssteckdose locker Strom für 150 Kilometer in die Autobatterie bringen – Problem gelöst.

Mit steigender E‑Auto-Zahl brauchen wir natürlich auch mehr Ladesäulen, aber die werden permanent gebaut. Der nächste wichtige Schritt ist der Aufbau einer Megawatt-Charging-Infrastruktur, damit auch der Lkw-Verkehr schnell komplett elektrisch werden kann.

Letztendlich geht es bei alldem nur um Steckdosen. Und an Steckdosen wird die Verkehrswende sicher nicht scheitern.