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Klima-Kleber blockieren seit Monaten Straßen und werfen Kartoffelbrei auf Kunstwerke. Das geht zu weit! Die sollen einfach mal arbeiten gehen – wir werden schon irgendwie mit dem Klimawandel zurechtkommen.

Auch ich habe zuerst die neuen Proteste abgelehnt. Ich hielt sie für ungeeignet, neue Mehrheiten für den Klimaschutz zu beschaffen.

Jetzt komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die "Letzte Generation" hat unserer Gesellschaft einen Spiegel vorgehalten – und die Gesellschaft zeigt ihr hässliches Gesicht.

Die Protestierenden werden bespuckt, getreten und geschlagen. In Bayern werden sie erst einmal weggesperrt – ohne Anwalt und Gerichtsverfahren. Und ich dachte, so etwas gibt es nur in der Türkei oder in Katar.

Statt mal einen Blick ins Grundgesetz zu werfen, wollen einige sogar Mindesthaftstrafen. Was denn, für Verkehrsstaus?

Große Teile der Gesellschaft haben die existenzielle Bedrohung durch die Klimakrise nicht verstanden und sind auch nicht ansatzweise bereit, das Nötigste dagegen zu tun.

Wenn wir weiter ungebremst auf den Abgrund zurasen, ist es vielleicht doch gut, wenn uns auf dem Weg dahin wenigstens der eine oder andere Stau damit konfrontiert, dass der Aufprall tödlich sein wird.

Foto: Silke Reents

Volker Quaschning

ist Professor für Regenerative Energie­systeme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energie­wende gelten als Standard­werke.

 

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