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Ein Gutes hat die WM: Wir reden über Menschenrechte und schauen nicht, wie sonst immer, völlig teilnahmslos weg. Künftig werden Menschenrechte bei der WM-Vergabe sicher eine größere Rolle spielen. Vielleicht. Vielleicht auch nur ein bisschen.
Und wer redet über Klimaschutz bei der WM? Angeblich ist die WM ja klimaneutral. Klar, ein paar Alibi-Solaranlagen sei Dank.
Dabei ist Katar immer noch das Land mit dem größten Pro-Kopf-CO2-Ausstoß der ganzen Welt. Über 30 Tonnen Kohlendioxid bläst ein Mensch in Katar jedes Jahr in die Atmosphäre.
Acht vollklimatisierte Fußball-Arenen in einem Land, in dem weniger Menschen wohnen als in Berlin. Hinzu kommen Tausende Flüge für Millionen WM-Tourist:innen. Allein das bläst so viel CO2 in die Atmosphäre wie eine ganze Kleinstadt pro Jahr.
Und was macht eigentlich die deutsche Bundesregierung? Sie hofiert das Land – schließlich brauchen wir dessen Gas.
Wir müssen aber alle darauf achten, dass Menschenrechte und Klimaschutz nicht zur Nebensache werden. Egal, wie dick das Scheckbuch der Gastgeber ist.
Volker Quaschning
ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.