Klimawandel, Artensterben, Plastikverschmutzung – das sind Themen, die Menschen bewegen. Doch die Böden, direkte Lebensgrundlage von uns allen, interessieren kaum jemanden. Man nimmt sie als gegeben an, als selbstverständlich.
Und so kann es auch passieren, dass ein zweiwöchiger UN-Gipfel zu der sich wegen industrieller Landwirtschaft und Klimaveränderungen tatsächlich dramatisch zuspitzenden Bodenkrise fast ohne öffentliches Interesse verläuft. So wie jetzt die 16. Vertragsstaatenkonferenz der Anti-Wüsten-Konvention in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad.
Die Saudis, die dem Gipfel vorsaßen, loben sich zwar. Es sei in Riad gelungen, das internationale Bewusstsein für das Problem zu schärfen – übrigens 30 Jahre, nachdem die UN-Konvention gegen die "Verwüstung" der Erde in Kraft getreten ist, und nach nicht weniger als 15 Gipfeln dazu.
Doch auf einen durchgreifenden Plan, wie die vielfältigen Attacken auf die Böden abzuwehren sind, konnten die Delegationen von fast 200 Regierungen sich nicht einigen. Die Verabschiedung einer verbindlichen Übereinkunft zum Kampf gegen die weltweit zunehmenden Dürren zum Beispiel ist auf die nächste Konferenz 2026 verschoben worden.
Es gab ein paar Lichtblicke. So hat sich das reiche Saudi-Arabien, sonst Bremser in allen internationalen Umweltverhandlungen, nicht mehr als Geldgeber für internationale Hilfsfonds verweigert. Doch die nötige "Bodenwende" ist damit noch lange nicht in Sicht.