Auch Angola, der hinter Nigeria zweitgrößte Ölproduzent Afrikas, hat nun das Pariser Klimaabkommen ratifiziert, wie das britische Online-Magazin Climate Home mit Verweis auf eine Twitter-Meldung des angolanischen Außenministers Téte António berichtet.
Angolas Parlament habe sich einstimmig für die Ratifizierung ausgesprochen, twitterte António vergangene Woche. Auf der Webseite der Vereinten Nationen, die den Status beim Paris-Abkommen festhält, war Angolas Schritt am heutigen Sonntag noch nicht verzeichnet.
Wie die meisten Länder weltweit hat Angola das Abkommen im April 2016 zwar unterzeichnet. Die formale Anerkennung des Klimavertrags fehlte bislang aber.
Damit steht nur noch bei sieben Unterzeichnerstaaten die Ratifizierung aus. Neben den drei Opec-Ländern Irak, Iran und Libyen sind dies Südsudan und Jemen, die sich jeweils in kriegerischen Auseinandersetzungen befinden, Eritrea sowie die Türkei, die als OECD-Mitglied aus der Liste besonders hervorsticht.
Länder, die das Abkommen ratifizieren, müssen beim Weltklimasekretariat einen nationalen Klimaplan einreichen. Mit dieser sogenannten Nationally Determined Contribution (NDC) legen sie dar, was und wie viel sie zum Paris-Abkommen beitragen wollen und können.
Angola will dies laut Bericht noch in diesem Jahr tun. Der Plan soll ambitionierter ausfallen als ein Entwurf vom November 2015, den das Land kurz vor dem Abschluss des Paris-Vertrags vorgelegt hatte. Wie viele afrikanische Länder ist Angola stark von Klimawandel und Waldzerstörung betroffen.
Öl und Kohle
Der Wirtschaft des Landes würde es zugutekommen, wenn Angola seine Abhängigkeit vom Erdöl reduziert. Laut Opec steuert der Ölsektor die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts bei und bringt mehr als 95 Prozent der Exporteinnahmen.
Der Verfall des Ölpreises in den letzten Jahren belastet den Staatshaushalt. Die Regierung bemüht sich darum, die Wirtschaft zu diversifizieren. Auch der Ausbau erneuerbarer Energien ist geplant.
Allerdings setzt Angola bislang auch auf Kohlekraft. Eine Studie des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC kam im vergangenen Jahr zu dem Ergebnis, dass sich in Subsahara-Afrika ein Kohleboom abzeichnen könnte, wobei Angola zu den Ländern mit dem stärksten Anstieg bei der Kohlenutzung zählte, wenn auch auf niedrigem Niveau.