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Fusionskraftwerke sind der Traum aller Kernkraft-Fans. Sichere Kernkraftwerke, die mit nahezu unbegrenzten Ressourcen 24/7 Strom liefern und nur wenig radioaktiven Müll produzieren – ist das die Zukunft unserer Energieversorgung?

Wohl kaum. Wie unsere Sonne verschmelzen Fusionskraftwerke bei Temperaturen von bis zu 150 Millionen Grad Celsius Deuterium und Tritium, also schweren Wasserstoff, zu Helium.

Seit 70 Jahren tüfteln Forschende an der Technologie. Ein funktionierendes Kraftwerk ist aber immer noch in weiter Ferne.

Foto: Silke Reents

Volker Quaschning

ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.

Der etwa 30 Milliarden Euro teure Forschungsreaktor Iter in Frankreich soll nun den Durchbruch bringen. Viele Probleme sind aber weiterhin ungelöst: Welches Material hält den Belastungen dauerhaft stand? Woher soll das benötigte Tritium kommen? Wie soll der Dauerbetrieb funktionieren?

Zweckoptimisten wollen all diese Fragen bis 2035 klären und 2050 den ersten kommerziellen Reaktor bauen. Prinzip Hoffnung.

Bislang gilt aber die "Fusionskonstante": Egal, in welchem Jahrzehnt du fragst, es dauert immer genau 30 Jahre bis zum Durchbruch der Kernfusion.

Aber selbst wenn die Technologie irgendwann nach 2050 marktreif sein sollte, kommt sie zu spät. Um die Klimakrise zu stoppen, müssen wir bis dahin weltweit klimaneutral sein.

Und die Fusion ist sündhaft teuer. Solarstrom wird dann ein Zehntel kosten.

Forschung ist immer sinnvoll und die Fusion könnte die Technologie für interstellare Weltraumflüge sein. Unsere irdischen Probleme sollten wir aber besser ohne die Kernfusion lösen. Dafür haben wir ja viel billigere und bessere erneuerbare Energien.

 

 

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