"Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut." Die Klimastreik-Bewegung ist wieder da.
Wirklich weg ist sie nicht gewesen. Doch die harten Corona-Lockdowns haben auch ihr schwer zugesetzt. Streiks und Demos teils nur im Netz oder aber mit strikten Abstandsregeln – das ist eben nicht dasselbe.
Der achte globale Klimastreik hat inmitten der noch nicht ausgestandenen Corona-Turbulenzen die Aufmerksamkeit wieder auf das Megathema gelenkt, das die Gesellschaften weltweit in den nächsten Jahrzehnten beschäftigen wird wie kaum ein anderes.
Es ist absolut positiv zu werten, dass die "Fridays" trotz der Pandemie und der nur angetäuschten "Wir haben verstanden"-Rhetorik der Regierenden nicht in Resignation verfallen sind.
Die deutschlandweit über 620.000 Teilnehmer:innen legten den Finger in die Wunde: Es ist schizophren, den Pariser Klimavertrag mit dem 1,5-Grad-Erwärmungslimit zu unterzeichnen, dann aber die notwendigen Schritte zur Energiewende zu unterlassen.
Der Zufall will es, dass die Proteste in Deutschland ganz kurz vor der Bundestagswahl stattfinden, die diesmal – so oder so – eine Klimawahl sein wird. Wie auch immer das Ergebnis ausfallen wird, ob Ampel, Jamaika oder Groko, selbst bei Rot-Rot-Grün, wetten: Klima-Demos wird es weiterhin geben müssen.