Am Freitag erlebte die Bundesrepublik eine der größten Protestaktionen ihrer Geschichte. Mehr als 300.000 junge Leute in über 230 Städten beteiligten sich nach Schätzungen der Veranstalter an den Aktionen der Klimastreikbewegung "Fridays for Future". Die bundesweit größte Aktion mit schätzungsweise 25.000 Menschen gab es in Berlin. Weltweit fanden in mehr als 100 Ländern und auf allen bewohnten Kontinenten Proteste statt.

Auf die Straße gingen in Deutschland nicht allein Schülerinnen und Schüler oder Studierende, oft waren Künstler, Wissenschaftler oder einfach nur die Eltern oder Großeltern an der Seite ihrer Kinder und Enkel. Längst hat sich um die Schüler-Bewegung ein ganzes Bündel weiterer Initiativen geschart, darunter inzwischen bekannte wie "Scientists for Future" oder "Parents for Future", sondern auch neue wie eine Gruppe namens "Teachers for Future" oder ein Bündnis kommunaler Klimaschützer unter dem Titel "Regions for Future".

In einer Aktuellen Stunde des Bundestages, die auf Antrag der Grünen stattfand, traute sich keine Partei mehr, das Engagement der Jugendlichen infrage zu stellen oder abzuwerten, ausgenommen die AfD. Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD), sonst nicht als Klimaschützer bekannt, lobte die Demonstrationen ausdrücklich als Beitrag zur "demokratischen Willensbildung".

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