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Greta Thunberg geht mit einem großen Schild bei regnerischem Wetter die Straße entlang.Die Initiatorin der Klimastreikbewegung Greta Thunberg (mit Schild) verlässt nach getaner Arbeit den Ort des Protests in Stockholm. "Fridays for Future" ist zur weltweiten Bewegung geworden. Die heutigen Proteste fanden an etwa 1.700 Orten auf allen Kontinenten statt. Hunderttausende waren auf der Straße.Foto: Michelle Dresler
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Kiel futureIn Kiel demonstrierten auch Großeltern von der Aktion "Omas gegen Rechts" mit und verteilten leckeres Gebäck unter dem Schild: "Als Zeichen unserer Solidarität haben wir Muffins gebacken". Unterstützung kam zudem von der Muthesius-Kunsthochschule. Sie hatte "Skolstrejk för klimatet"-Schilder in die Fenster gehängt und sorgte mit mehreren Musikanlagen für Stimmung. Unter den mehr als 5.000 Demonstranten, die dem nasskalten Wetter trotzten, war auch Jakob Blasel. Der Schüler aus der Nähe von Kiel ist eines der bundesweit bekannten Gesichter von "Fridays for Future".Foto: Merle Kasten
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Hofreiter bundestag 15. M rzAm Nachmittag debattierte der Bundestag auf Antrag der Grünen über die Klimastreiks. Deren Fraktionschef Anton Hofreiter fragte, wo die "sehr gute Klima-Initiative" der Regierung bleibe, wenn doch Bundeskanzlerin Angela Merkel die Freitagsdemos als "sehr gute Initiative" gelobt habe. Gäbe es einen wirksamen Klimaschutz, könnten die jungen Leute freitags auch wieder in die Schule gehen, hielt Hofreiter denen entgegen, die auf die Schulpflicht verweisen. Das tat für die Bundesregierung dennoch Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) zitierte stolz ihre Parteichefin Andreas Nahles, die heute gesagt hatte, die Koalition würde 2019 zum "Klimajahr" machen. FDP-Redner Lukas Köhler warf den anderen Parteien vor, die Schüler paternalistisch zu vereinnahmen, ging aber mit keinem Wort auf den paternalistischen Rat seines Parteichefs Christian Lindner ein, die jungen Leute sollten den Klimaschutz den "Profis" überlassen.Screenshot: Bundestag
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ARTIST FOR FUTURE FRIDAYS FOR FUTURE 190315In seiner Heimatstadt Siegburg bei Köln unterstützte der Künstler Hermann Josef Hack – auf dem Foto rechts mit dem Lätzchen "Artist for Future" – den Klimastreik. Zwar habe er bereits Kunstprojekte zum Klimaschutz durchgeführt, sagte Hacks, etwa mit seinem 1991 gegründeten "Global Brainstorming Project", dennoch entschuldigte sich der Künstler bei den jungen Leuten, dass seine Generation seit Jahrzehnten nichts gegen die Klimakatastrophe unternommen habe, sondern bis heute dem "falschen Leitbild" ewigen Wachstums folge. Den, so Hacks, "schlauen Bedenkenträgern", die den Schülern vorwerfen, sie würden den Unterricht schwänzen, rufe er zu: "Ihr seid es, die seit über 20 Jahren ununterbrochen jeden Einsatz zur Rettung unseres Planeten schwänzen! Ihr seid Klimaschwänzer!"Foto: KRA
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"Wer beim Klimaschutz schwänzt, sollte sich lieber nicht zu Wort melden", steht auf einem Plakat beim Klimastreik.Die Hauptstadt Berlin erlebte am Freitag den bisher größten Klimastreik des Landes. Die Veranstalter schätzen die Teilnehmerzahl auf 25.000, die Polizei zählte immerhin noch 15.000 bis 20.000 Menschen. Erwartet worden waren zur Fridays-for-Future-Demo ursprünglich 10.000. Zu Beginn übergab Eckart von Hirschhausen die Unterstützerliste der "Scientists for Future", die inzwischen von mehr als 23.000 Wissenschaftlern unterschrieben worden ist. Hirschhausen, selbst Mediziner, bezeichnete die Klimakrise als die größte Gesundheitsgefahr aller Zeiten.Foto: Friederike Meier
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Demonstrierende des Klimastreiks im Invalidenpark in Berlin.Die Umfrage zum neuesten ZDF-Politbarometer ergab, dass eine Mehrheit der Bundesbürger die Demonstrationen der jungen Leute gut findet. Zwei von drei Befragten unterstützen es, dass die Schülerinnen und Schüler immer freitags auf die Straße statt in die Schule gehen. 32 Prozent finden es nicht gut. Die zustimmende Einschätzung teilen die Anhänger aller Parteien mehrheitlich, lediglich unter den AfD-Anhängern sprechen sich zwei Drittel gegen die Freitags-Demos aus.Foto: Friederike Meier
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Luisa Neubauer spricht auf einer Bühne, im Hintergrund Demonstrierende.Luisa Neubauer, eine der Hauptorganisatorinnen von "Fridays for Future" in Deutschland, hielt eine Rede beim Berliner Klimastreik, der passenderweise zwischen dem Wirtschafts- und dem Verkehrsministerium stattfand. Zu Beginn der Demonstration rief sie: "Was gerade in der Politik zum Thema Klimaschutz passiert, ist eine Farce. Es ist eine Katastrophe, die uns alle treffen wird."Foto: Friederike Meier
Am Freitag erlebte die Bundesrepublik eine der größten Protestaktionen ihrer Geschichte. Mehr als 300.000 junge Leute in über 230 Städten beteiligten sich nach Schätzungen der Veranstalter an den Aktionen der Klimastreikbewegung "Fridays for Future". Die bundesweit größte Aktion mit schätzungsweise 25.000 Menschen gab es in Berlin. Weltweit fanden in mehr als 100 Ländern und auf allen bewohnten Kontinenten Proteste statt.
Auf die Straße gingen in Deutschland nicht allein Schülerinnen und Schüler oder Studierende, oft waren Künstler, Wissenschaftler oder einfach nur die Eltern oder Großeltern an der Seite ihrer Kinder und Enkel. Längst hat sich um die Schüler-Bewegung ein ganzes Bündel weiterer Initiativen geschart, darunter inzwischen bekannte wie "Scientists for Future" oder "Parents for Future", sondern auch neue wie eine Gruppe namens "Teachers for Future" oder ein Bündnis kommunaler Klimaschützer unter dem Titel "Regions for Future".
In einer Aktuellen Stunde des Bundestages, die auf Antrag der Grünen stattfand, traute sich keine Partei mehr, das Engagement der Jugendlichen infrage zu stellen oder abzuwerten, ausgenommen die AfD. Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD), sonst nicht als Klimaschützer bekannt, lobte die Demonstrationen ausdrücklich als Beitrag zur "demokratischen Willensbildung".