
Es gibt sie noch, die gute Nachricht beim Klima. Auch wenn sie, wie in diesem Fall, leider nicht von Dauer sein wird. Sie lautet: 2025 wird keinen neuen Rekord bei der globalen Erwärmung aufstellen, nachdem 2023 und 2024 das jeweils taten.
Dabei hat das letzte Jahr die Fachwelt ja sogar damit schockiert, dass bereits 1,6 Grad gegenüber vorindustrieller Zeit erreicht wurden – ein Wert, der, trotz weiter hohen CO2-Emissionen, erst deutlich später erwartet wurde. Die Erwärmung, so scheint es, hat einen Turbo eingelegt.
Doch 2025 wird, immerhin, keinen neuen Schub bei der Temperatur bringen. Das zeigt zumindest eine Analyse, die Adam Scaife, ein Physiker vom britischen Wetterdienst Met Office, jetzt vorgelegt hat. Der Hauptgrund: Das pazifische Wetterphänomen El Niño, das die globale Temperatur in den letzten beiden Jahren zusätzlich angeheizt hat, ist abgeklungen.
El Niños findet alle zwei bis sieben Jahre statt, und man weiß, dass dann immer 0,1 bis 0,2 Grad auf die Erwärmung "draufgepackt" werden. Dieser Aufschlag fällt aktuell weg, und das bringt etwas Entspannung.
Allerdings nicht viel. Denn Scaife erwartet, dass 2025 trotzdem das drittwärmste Jahr seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen im 19. Jahrhundert sein wird. Und das, obwohl El Niños kühlende Gegenspielerin La Niña gemäß der Prognose zumindest für ein paar Monate herrschen dürfte.
La Niñas lassen die Temperaturen an der Meeresoberfläche im zentralen Pazifik absinken, und das kühlt den ganzen Planeten merklich, normalerweise. Diesmal, so Scaifes Erwartung, wird der Effekt relativ gering sein. Die Folge: 2025 droht ein ähnliches Katastrophenjahr wie 2023 und 2024 zu werden, die die Welt mit Wetterextremen in Serie überzogen.
Joachim Wille ist Co-Chefredakteur des Online-Magazins Klimareporter°.
Umso dramatischer, dass in diesem Jahr ein weiteres, diesmal unnatürliches Klimaphänomen zuschlagen wird, genannt Potus, mit bürgerlichem Namen Donald Trump. Der neue President Of The United States schickt sich an, mit seiner Energiewende rückwärts das Klima zusätzlich anzuheizen, als "El Donald", gewissermaßen.
Berechnungen zeigen, dass seine fossile Politik den Treibhausgasausstoß der USA bis 2030 um rund vier Milliarden Tonnen erhöhen wird. Das ist mehr, als Kanada in diesen sechs Jahren voraussichtlich emittiert.
Und was dann passiert, wenn ein neuer El Niño sich in ein paar Jahren mit El Donald zusammentut, das mag man sich gar nicht ausdenken.