Die Europäische Union als Klimaschutz-Vorreiter? Das ist lange her. Ein Image aus Zeiten des Kyoto-Protokolls, das 1997 abgeschlossen wurde.
Zwischenzeitlich hängte das Duo China-USA den alten Kontinent als Antreiber ab – bis der Trump-Asteroid die Atmosphäre vergiftete.
Eigentlich die Chance für die EU, in die Bresche zu springen. Lange sah es nicht danach aus. Doch nun bewegt sich die Europäische Kommission. Wenigstens ein bisschen.
Klimakommissar Arias Cañete will, dass die Union ihr CO2-Ziel für 2030 anhebt – von minus 40 auf minus 45 Prozent CO2 gegenüber dem Basisjahr 1990.
Wenn die EU ihre selbst gesetzten Ziele für den Ausbau der Ökoenergien und die Verbesserung der Energieeffizienz erreicht, ist das zu schaffen. Doch es bleiben zwei Probleme.
Erstens reichen auch die "ambitionierten" 45 Prozent nicht, um auf den 1,5-bis-zwei-Grad-Pfad bei der Erderwärmung zu kommen, den der Pariser Klimavertrag vorgibt. Es wären 55 Prozent nötig.
Zweitens müssen die Instrumente geschärft werden, um den schnelleren Umstieg auf die erneuerbaren Energien und die stärkeren Energieeinsparungen auch wirklich möglich zu machen.
Ein Job gerade auch für die deutsche Bundesregierung, die ja feierlich gelobt hat, eine Pleite wie mit dem vergeigten nationalen Klimaziel für 2020 nie und nimmer wiederholen zu wollen.