Wieder ein schweres, großflächiges Unwetter. Land unter in Saarland und Rheinland-Pfalz, nachdem vor knapp fünf Monaten solche Megafluten Niedersachsen heimsuchten.
Meteorologen können erst nach komplexen Berechnungen sagen, ob und wie stark der Klimawandel hier mitmischt. Doch völlig klar: Die Wahrscheinlichkeit, dass die aufgeladene Atmosphäre die Schwere und Länge solcher Ereignisse erhöht, ist gestiegen. Wir müssen wir uns darauf einstellen, dass die Wetterextreme zunehmen.
Zum Glück sind die Folgen diesmal bei Weitem nicht so verheerend wie 2021 bei den Überschwemmungen an Ahr und Erft, die über 180 Tote forderten und rund 40 Milliarden Euro an Wiederaufbaukosten erzeugten. Bisher ist ein Opfer zu beklagen. Die Rettungskräfte zeigten sich generell gut aufgestellt und konnten kritische Situationen durch Evakuierungen entschärfen.
Trotzdem ist das Unwetter ein neuer Beleg dafür, dass Deutschland mehr in die Klimawandel- Vorbeugung investieren muss. Erst jüngst haben Fachleute gefordert, Deutschland brauche dringend einen "Unwetter-Umbau" und eine "Klima-Risiko-Taskforce" bei Bund, Ländern, Kommunen, Energie- und Wasserversorgern. Das ist überfällig.
Was zu tun ist, ist grundsätzlich klar. Etwa Städte zu "Schwammstädten" machen, mehr Überflutungsflächen schaffen und Warnsysteme verbessern.
Diese Aufgaben freilich kosten Geld, doch dafür gibt es viel zu wenig Mittel, besonders in kleineren Kommunen. Und ob sich das ändern wird, wenn die Bundesregierung bis zum Herbst 2025 endlich mit einer ausgearbeiteten Klimaanpassungsstrategie rüberkommen will, steht angesichts der Finanzklemme der Ampel in den Sternen.
Dabei liegt es doch auf der Hand, dass die Schuldenbremse für Zukunftsinvestitionen wie die Hochwasservorbeugung gelockert werden muss. Sonst wird hinterher alles nur viel teurer.