Gute Nachricht für Autofahrer: E-Autos könnten bald so günstig herzustellen sein wie fossil betriebene. (Foto: Paul Brennan/​Pixabay)

Elektromotoren haben weniger Teile als Motoren, die ihre Energie aus der Verbrennung von Benzin oder Diesel beziehen. Dass Elektroautos trotzdem teurer sind, liegt an der Batterie. Vor drei Jahren hat diese noch die Hälfte der Kosten für das ganze Auto ausgemacht. Doch das ändert sich schnell, und so rückt der Zeitpunkt näher, ab dem E-Autos weniger kosten als ihre fossilen Pendants.

Wann dieser Zeitpunkt kommt, berechnet ein Tochterunternehmen der Nachrichtenagentur Bloomberg, BNEF, jedes Jahr von Grund auf neu. Das Resultat verblüffte selbst die BNEF-Leute: Im Jahr 2017 lag der Zeitpunkt noch neun Jahre in der Zukunft, im Jahr 2018 sechs Jahre und dieses Jahr noch drei.

Demnach kosten Elektroautos schon im Jahr 2022 nur noch so viel wie gleichwertige Autos mit Verbrennungsmotor. Das gilt zuerst nur für Oberklassewagen in der EU. BNEF erwartet aber, dass dies kurz darauf auch für kleinere Autos und andere Länder gilt.

Dass die Kosten für Elektroautos fallen, liege aber nicht nur am Preis von Batterien, deren Preis seit 2012 um mehr als drei Viertel gefallen ist. Der ganze Antriebsstrang von Elektroautos werde billiger, "weil die Herstellung in großen Mengen für solche Bauteile erst jetzt beginnt", so BNEF. Zudem seien Autos mit herkömmlichen Motoren tendenziell teurer zu produzieren, "als Folge von Gewichtsreduktionen und anderen Maßnahmen, um die Emissions-Grenzwerte einzuhalten".

Unterhaltskosten ohnehin niedriger

Sollte BNEF Recht behalten, käme die Elektrifizierung des Straßenverkehrs schneller voran als von den meisten Ländern geplant. Denn zur absehbaren Preisparität bei der Anschaffung eines neuen Autos kommen die niedrigeren Unterhaltskosten von Elektroautos. Der erforderliche Strom für eine bestimmte Strecke ist oft günstiger als die entsprechende Menge Benzin oder Diesel.

Norwegen dürfte daher sein Ziel erreichen, dass ab 2025 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden. Das Ziel stammt aus dem Jahr 2016 und galt damals als nahezu illusorisch. Fünf weitere Länder haben für das Verbrenner-Aus das Jahr 2030 im Blick und Großbritannen, Frankreich und China streben dies für das Jahr 2040 an. Sollte die Kostenparität aber schon in drei Jahren erreicht sein, könnte der Markt dafür sorgen, dass diese Ziele weit übererfüllt werden.

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