EU-Regeln zur Luftreinhaltung

Regierung schiebt Grenzwerte-Gesetz ins Jahr 2019

Ein riesiges Kraftwerk mit zwei dampfenden Kühltürmen vor wolkenverhangenem Himmel.

Die seit über einem Jahr geltenden schärferen EU-Schadstoffgrenzen für Kraftwerke will die Bundesregierung erst im Frühjahr 2019 in eigene Gesetze gießen. Wann diese dann in Kraft treten, ist unklar. Die Regierung hofft, dass die Unternehmen derweil die Grenzwerte von sich aus einhalten.

von Jörg Staude

Sofortprogramm saubere Luft

Modellstädte proben Verkehrswende

Busspur

Auch in der Pendlerhauptstadt Frankfurt am Main wird es Diesel-Fahrverbote geben, hat nun ein Gericht entschieden. Doch klar ist: Ohne eine echte Verkehrswende wird es weder gesunde Luft noch Klimaschutz in den Städten geben. Wie sie gelingen könnte, soll in fünf Modellkommunen in Deutschland ausprobiert werden.

von Joachim Wille

Bundesregierung setzt EU-Vorgaben nicht um

Rechtsbruch bei Kohle-Grenzwerten

Uniper-Kraftwerk Buschhaus

Nicht nur Diesel, auch die Kohleverbrennung belastet die Luft mit Schadstoffen. Bund, Länder und Lobbyverbände verzögern aber EU-Vorgaben zu schärferen Grenzwerten für die über 100 deutschen Kohlekraftwerke. Umweltverbände kritisieren den Rechtsbruch zulasten der Gesundheit.

von Susanne Götze, Jörg Staude

Verkehrspolitik

Deutschland im mentalen Stau

Blick auf eine mehrspurige Straße, mit vielen vielen Autos

Die EU-Kommission verklagt Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof wegen Missachtung der Gesetze zur Luftreinhaltung. Dass es so weit kommen konnte, liegt auch an der inkonsequenten Klimapolitik der Bundesregierung.

von Verena Kern

Schwache Grenzwerte

Krankmacher Kohle

Skulptur und Absetzer 1115 im Bergbau-Technik-Park Markleeberg. 

Aus den Schornsteinen von Kohlekraftwerken kommen Stoffe, die sich großräumig verteilen und teils schwere Krankheiten begünstigen. Eine deutliche Reduzierung wäre ohne Versorgungsprobleme möglich, denn Deutschland produziert riesige Stromüberschüsse.

von Susanne Schwarz

Stickoxid-Emissionen

"Ein Mundschutz bringt gar nichts"

Eine Frau in Kiew trägt einen Mundschutz.

Den Stickoxidbelastungen können Stadtbewohner nur schwer entkommen, sagt die Epidemiologin Alexandra Schneider. Deshalb sollte der Grenzwert abgesenkt werden, so die Wissenschaftlerin vom Helmholtz-Zentrum München.

Interview: Jörg Staude

Gesundheit

Dicke Luft, fast überall

Blick auf smogbelastete Metropole Shanghai in China

Neun von zehn Menschen atmen zu viele Schadstoffe ein, warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Luftverschmutzung ist jedes Jahr für Millionen vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Offene Kochstellen, Kohlekraftwerke und Verkehr sind die Hauptquellen.

von Joachim Wille