AKW Emsland
Eigentlich soll das AKW Emsland in fünf Monaten für immer vom Netz gehen. (Foto: Günter Ruopp/​Pixabay)

Die Kernspaltung setzt gewaltige Energien frei. In Atomreaktoren – und in der Politik. Die Grünen führen das gerade vor.

Ihr früherer Umweltminister Jürgen Trittin, der nach 2000 den ersten Atomausstieg verantwortete, teilt kräftig gegen Parteifreunde aus, die sich einen AKW-"Streckbetrieb" vorstellen können.

Darunter auch Bundestagsvize Katrin Göring-Eckardt, die wiederum anderen Parteien vorwirft, nur über eine Laufzeitverlängerung zu diskutieren, um den Grünen "eins reinzuwürgen". 

Mal im Ernst: Es darf in der Atomfrage weder darum gehen, nur eisern die reine (alte) Linie zu bewahren, noch darum, parteipolitische Geländegewinne zu machen. Es muss um die Fakten gehen.

Und da die drei Rest-AKW aus mehreren Gründen nur wenig Gas einsparen können, kommt es allein darauf an, ob auch ohne sie im nächsten Winter das Stromsystem stabil gehalten werden kann. Und das wird der von Minister Habeck in Auftrag gegebene "Stresstest" zeigen. 

Der Druck aus anderen Ländern wie Frankreich, die Deutschland drängen, die drei Meiler noch viel länger am Netz zu lassen, darf Berlin nicht beeindrucken. Und auch die anderen Staaten wie Großbritannien, die Niederlande und die USA, in denen sich die Atomlobby durchgesetzt hat und die neue, teure Reaktoren bauen wollen, sind kein nachahmenswertes Modell.

Nur ein solares und effizientes Energiesystem hat Zukunft. Es ist billiger, funktioniert ohne Super-GAU-Gefahr und braucht kein Endlager für eine Million Jahre.

Und, nicht das schlechteste Argument, es ist demokratischer, weil die Bürger sich selbst an der Energieproduktion beteiligen können. So viel Klimaminister Habeck da auch schon bewegt hat, es muss noch viel mehr und schneller geschehen.