Allein in Deutschland waren 320.000 Menschen auf der Straße: Hunderttausende Schüler der Fridays-for-Future-Bewegung haben heute weltweit für das Klima gestreikt. Aktionen fanden an mehr als 1.500 Orten in 110 Ländern statt.
Vorab hatte "Fridays for Future" mitgeteilt, es würden noch mehr Teilnehmer erwartet als beim ersten globalen Schulstreik des dezentral organisierten Protestnetzwerks im März. Damals waren insgesamt 1,4 Millionen Menschen auf die Straße gegangen. Ob die Marke heute tatsächlich geknackt wurde, war zu Redaktionsschluss nicht bekannt.
Zwei bekannte Stimmen der Freitagsproteste, die schwedische Aktivistin Greta Thunberg und ihre deutsche Mitstreiterin Luisa Neubauer, haben zusammen mit zahlreichen anderen schon zum nächsten globalen Streik aufgerufen: Am 20. September soll er als Auftakt einer "Aktionswoche für das Klima" stattfinden. Diesmal ist ausdrücklich die Unterstützung von Erwachsenen erwünscht.
"Wir haben das Gefühl, dass viele Erwachsene noch nicht ganz verstanden haben, dass wir jungen Leute die Klimakrise nicht alleine aufhalten können", schreiben die beiden in einem offenen Brief, den die Südddeutsche Zeitung veröffentlicht hat. "Es geht nicht darum zu sagen, 'Yeah, was die Kids da tun, ist großartig, wäre ich noch jung, würde ich so was von mitmachen'. Das hilft uns nicht weiter, aber jeder kann und muss mithelfen."
An diesem Freitag machten die europäischen Gruppen von "Fridays for Future" die Europawahl zum Thema ihres Protests. "Quer durch Europa fordern wir alle Menschen auf, für das Klima wählen zu gehen", schrieb Neubauer dazu auf Twitter. Thunberg zitierte den US-Klimaaktivisten Bill McKibben: "Diese Wahl wird von bleibender Bedeutung sein."
Der Bundestag wird bald über eine Forderung der Schüler abstimmen: die Ausrufung des Klimanotstands in Deutschland. Die Linksfraktion hat einen entsprechenden Antrag eingebracht. In Großbritannien und Irland waren ähnliche Anträge bereits erfolgreich.