Siemens hat sich entschieden – für die Vertragstreue, gegen das Klima. Der Konzern liefert die Signalanlage für die Transportbahn, die künftig eine der weltgrößten Kohleminen in Australien mit dem Exporthafen verbinden wird.
Ein Zeichen dafür, dass die Signaltechnik im Konzern selbst völlig veraltet ist.
Es war wahrscheinlich, dass es so ausgehen würde – trotz des gewaltigen öffentlichen Drucks, den vor allem Fridays for Future aufgebaut hatte. Siemens hätte zwar locker auf den Umsatz von 18 Millionen Euro aus dem Australien-Deal verzichten können, wahrscheinlich hätten aber zusätzlich Vertragsstrafen gedroht.
Sicher war dem Konzern auch das Risiko zu groß, als unzuverlässiger Vertragspartner dazustehen und damit womöglich andere, größere Geschäfte zu gefährden.
Aus interner Sicht mag das nachvollziehbar sein. Nur: Die reicht heute nicht mehr.
Der Imageschaden für den Konzern ist unkalkulierbar. Er hätte besser jetzt die Notbremse gezogen und sich der Linie der Konkurrenten Alstom und Hitachi angeschlossen, die eine Beteiligung an dem rufschädigenden Projekt in Australien abgelehnt haben.
Wettmachen kann Siemens den Schaden nur, wenn der nun angekündigte "Nachhaltigkeitsbeirat" auch wirklich alle klimakritischen Projekte im Vorfeld ausmustert. Da geht es um weit mehr als die Australien-Peanuts.