Ein Haus wird gebaut
Jeder zweite Bauherr entscheidet sich für eine Heizung auf Basis erneuerbarer Energien. Nötig wären 100 Prozent. (Foto: Ulrike Leone/​Pixabay)

Eine Trendwende im Gebäudesektor deutet sich an: Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr Neubauten mit Heizungen auf Basis von erneuerbaren Energien ausgestattet als mit Gas. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, waren bei beinahe der Hälfte der 107.000 neuen Wohngebäude erneuerbare Energien die am häufigsten eingesetzte Quelle fürs Heizen.

Im Jahr 2017 beruhte noch fast die Hälfte der eingebauten Heizsysteme (47 Prozent) auf Gas, die Erneuerbaren wie Geo-, Umwelt- oder Solarthermie, Holz, Biogas sowie sonstige Biomasse kamen zusammen auf 43 Prozent.

Insgesamt werden zwei Drittel der im vergangenen Jahr errichteten Neubauten zumindest teilweise erneuerbar beheizt. Wenn erneuerbare Energien nur unterstützend eingesetzt werden, entschieden sich die Bauherren vor allem für Solarthermie und Holz.

Im Bestand liegt der Anteil der erneuerbaren Energien am Wärmeverbrauch derzeit bei knapp 14 Prozent. Doch ein ausreichender Beitrag zur Wärmewende ist der zunehmende Einsatz erneuerbarer Energien im Gebäudesektor noch lange nicht. Fast zwei Drittel der rund 19 Millionen Wohngebäude in Deutschland wurden vor 1979 errichtet, als es noch keine Vorgaben zum energieeffizienten Bauen gab. Gerade hier ist das Potenzial zum Einsparen von Energie besonders hoch.

Außerdem gab es in den vergangenen Jahren fast keinen Rückgang beim Energieverbrauch für Raumwärme und beim Warmwasser. Entsprechend stagnieren seit Jahren der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß im Gebäudesektor auf hohem Niveau.

Gegenwärtig werden dem Gebäudesektor Emissionen von 130 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zugerechnet. Bis 2030 sollen die Emissionen auf 70 bis 72 Millionen Tonnen sinken. Dafür müsste der Energieverbrauch deutlich sinken und es müssten mehr Erneuerbare im Gebäudesektor zum Einsatz zu kommen.

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