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Muss man Windkraftanlagen wirklich in den Wald stellen? Zerstören wir damit nicht den letzten Fleck Natur in Deutschland?

Im Gegenteil. Dem deutschen Wald geht es miserabel. Die Klimakrise hat ihm in den letzten Jahren stark zugesetzt. Vier von fünf Bäumen sind krank. Stoppen wir nicht bald die Erderhitzung, werden wir große Teile unseres Waldes verlieren.

Klimaschutz ist darum auch Waldschutz. Und wirksamer Klimaschutz kann in Deutschland nur mit einem starken Ausbau der Windkraft gelingen.

Foto: Silke Reents

Volker Quaschning

ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.

Da wir aus Lärm- und Sichtschutzgründen größere Abstände zu Gebäuden einhalten wollen, brauchen wir den Wald als Standort. Denn dort sind die Abstände zu Gebäuden meist ausreichend groß.

Der Eingriff in den Wald ist dabei überschaubar. Selbst bei einem Spaziergang sieht man vor lauter Bäumen die Windräder kaum. Pro Windkraftanlage muss ein halber Hektar Wald weichen. Dabei reden wir über Wirtschaftswald und keine wertvollen Naturschutzgebiete oder Nationalparks.

Wollten wir alle für die Energiewende benötigten Windkraftanlagen in den Wald stellen, müssten wir dafür gerade mal 0,2 Prozent der Waldflächen aufgeben.

Aber das will ja gar keiner. Die meisten Windräder werden nach wie vor außerhalb der Wälder gebaut.

Trotzdem war in Thüringen der Bau von Windkraftanlagen im Wald lange Zeit verboten, bis das Bundesverfassungsgericht das Verbot kippte. Nun haben CDU, FDP und AfD gemeinsam neue Regeln beschlossen, die einem erneuten Verbot gleichkommen.

Aber warum? Natur- und Klimaschutzgründe werden es wohl kaum sein.

 

 

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