Ab 2009 wurden in der EU Glühbirnen verboten – es entstand ein riesiger Markt für Energiesparlampen. Die Hersteller konnten so ihre Produktion schnell steigern. Wie dieses Beispiel zeigt, kann durch einfache Regulierung eine massive Kostensenkung ausgelöst werden.
Der Preis von Klimatechnologien ist also aus politischer Sicht kein exogener Faktor, sondern kann durch geeignete Maßnahmen beeinflusst werden. Dabei reicht es oft schon, wenn eine kleine Ländergruppe vorangeht. Das zeigt eine Studie von Forschern mehrerer Klimainstitute mit dem Titel "Es braucht nur wenige Akteure, um den Ball ins Rollen zu bringen". Als Beispiel nennen die Autoren den Erfolg der erneuerbaren Energien: "Unterstützungsmechanismen in wenigen Vorreiterländern (Dänemark, Deutschland und Spanien) und Bundesstaaten (Kalifornien und Texas) haben Forschung und Entwicklung sowie die Nachfrage angetrieben."
Bei Elektrofahrzeugen sehen sie nun eine ähnliche Koalition am Werk: "Norwegen, die Niederlande, Kalifornien und zuletzt China haben Märkte für Elektroautos geschaffen und dazu beigetragen, dass im Jahr 2016 knapp eine Million Elektroautos verkauft wurden." Die Forscher kommen daher zum Schluss: "Einzelne Länder, die parallel handeln, haben Dynamiken ausgelöst, die globale Märkte verändern."
Auch bei der Durchsetzung von Klimaschutzmaßnahmen kommt es letztlich nur auf wenige Akteure an. Die UN-Klimakonvention hat zwar 197 Mitglieder, aber die meisten Staaten sind unbedeutend. Drei Mitglieder – China, die USA und die EU – sind für mehr als die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und die zehn größten Emittenten machen knapp drei Viertel aller Emissionen aus. Die verbleibenden 187 Staaten teilen sich folglich den Rest.