"Auch Vermarktlichung gehört zu Chinas Strategien für Erneuerbare"
Die chinesische Industriepolitik für Solar- und Windenergie funktioniert anders, als viele denken, sagt der Ökonom Philipp Köncke. Auf staatliche Förderung folge privater Wettbewerb. Teil 12 der Serie.
Lange sah es so aus, als könnten chinesische Unternehmen bei der Windkraft-Technologie in Europa nicht mithalten. Können sie aber doch. Wiederholt sich nun das Solar-Desaster?
Jede neue Bundesregierung muss sich mit strategischer Industriepolitik im europäischen Zusammenspiel befassen, wenn unser Wohlstandsmodell erhalten und erfolgreich Klimaschutz betrieben werden soll. Von China lässt sich dabei einiges lernen.
"In der Klimaaußenpolitik mit dem größten CO₂-Emittenten schwächt sich die EU selbst"
Die europäisch-chinesischen Beziehungen werden durch den Ausfall der USA noch wichtiger für die globale Klimapolitik, sagt Barbara Pongratz von der Uni Bremen. Die EU sei für diese Aufgabe jedoch nicht sehr gut aufgestellt. Teil 11 der Serie.
"Entscheidend ist, wie es mit Chinas Emissionshandel weitergeht"
Kein Land der Welt produziert mehr Stahl als China. Wie Dekarbonisierung und Recycling dort vorankommen, erläutert Shen Xinyi von der internationalen Forschungsorganisation Crea. Teil 10 der Serie.
Die EU will beim Import von Produkten deren CO2-Emissionen besteuern, und dabei ist China besonders betroffen. Im Hintergrund steht die Furcht vor Protektionismus. In Deutschland verlief die Einführung des Grenzausgleichs holprig.
Wenn China sich als klimapolitisch führend sieht, muss es auch so handeln, sagt Martin Voß, Klimadiplomatie-Experte der Organisation Germanwatch. Deutschland kann und sollte hier weiter an China appellieren und an sinnvollen Kooperationen arbeiten. Teil 9 der Serie.
Die UN-Klimakonvention verpflichtet bisher 24 Industriestaaten zur finanziellen Unterstützung der Entwicklungsländer in Höhe von aktuell 100 Milliarden US‑Dollar. Doch dieses Jahr soll ein neues Finanzziel verabschiedet werden, und damit stellt sich die Frage: Wer zahlt wie viel?
Dass China daran arbeitet, den individuellen CO2-Fußabdruck der Bürger:innen nachzuverfolgen, sieht der Shanghaier Umweltsoziologe Li Yifei kritisch. Der Staat müsse die Hauptrolle beim Klimaschutz spielen, brauche aber auch nichtstaatliche und internationale Expertise. Teil 8 der Serie.
China versucht, der Kritik an seinen Auslandsinvestitionen durch Klima- und Sozialstandards zu begegnen, sagt Nora Sausmikat, China- und Banken-Expertin bei der Nichtregierungsorganisation Urgewald. Wie ernst das gemeint ist, müsse sich noch zeigen. Teil 7 der Serie.
"Wenn ein Land subventioniert, müssen die anderen nachziehen"
In der globalisierten Wirtschaft stehen alle Länder im Standortwettbewerb, sagt Politikwissenschaftlerin Lea Shih. Industriepolitik in China und der EU laufe dabei nicht so grundverschieden, wie es scheint. Teil 6 der Serie.
Autocleveres China, Sonderwirtschaftszone Atom und mehr Sinn für Gemeinsamkeit
Kalenderwoche 19: Bei E‑Mobilität und Solarenergie fehlt hierzulande eine industriepolitische Strategie, sagt Michael Müller, SPD-Vordenker und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Diese sollte nicht nur auf Technologie ausgerichtet ein, sondern auch auf Infrastruktur und langfristige Förderung.
Chinesische Elektroautos von BYD sind heute international konkurrenzfähig. Das liegt an der staatlichen Unterstützung, aber auch an mehreren strategischen Entscheidungen des Unternehmens. Teil 5 der Serie.
"China will zunächst einen funktionierenden CO₂-Markt etablieren"
Wie China sein Erfassungs- und Bilanzierungssystem für Treibhausgas-Emissionen aufbaut, erläutert Janz Chiang, Klimapolitik-Analyst in Peking. Das Land erwartet, dass die EU künftig die chinesische Bilanzierung des CO2-Fußabdrucks ebenso wie Chinas Emissionshandelssystem anerkennt. Teil 4 der Serie.
Chinas Industriepolitik treibt globale Energiewende an
In Brüssel und Washington geht die Angst vor einer China-Exportwelle um. Bei Solarmodulen und Batterien hat das Land riesige Überkapazitäten. Für kleinere Entwicklungsländer sind die billigen Produkte aber ein Segen – so wie fürs Klima.
"China hat erhebliche Fortschritte im Umweltrecht gemacht"
In China kann die Durchsetzung von Umweltgesetzen sehr effizient funktionieren, sagt Liu Mengxing vom Client-Earth-Büro in Peking. Die internationale Umweltrechts-Organisation arbeitet dort mit der Regierung und dem Oberstem Gericht zusammen. Teil 3 der Serie.
"Die Debatte um Chinas Klimapolitik wird zu ideologisch geführt"
Wegen der EU- und US-Wahlen gibt es 2024 nur ein kurzes Zeitfenster für globale Klima-Fortschritte, sagt Li Shuo, Direktor des neuen "China Climate Hub" der Asia Society in Washington. Gleichzeitig müsse mehrere Jahre vorausgedacht werden. Teil 2 der Serie.
Chinesinnen bekommen im Schnitt nur noch ein Kind. Dabei gilt das Ein-Kind-Ziel schon länger nicht mehr, China verfolgt jetzt eine Drei-Kind-Politik. Für die Umwelt ist ein Bevölkerungsrückgang positiv.
Chinas internationale Klimapolitik folgt kohärenten Linien. Das hat sich auch bei der Klimakonferenz COP 28 in Dubai wieder gezeigt. Teil 1 unserer neuen Serie über die chinesische Umwelt- und Klimapolitik.
Ein chinesischer Konzern kündigt den Bau einer Riesen-Windkraftanlage an. Sie soll 330 Meter hoch werden und 22 Megawatt leisten, etwa das Doppelte der heute üblichen Anlagen.