Nahaufnahme eines Thermometers, das auf fast 40 Grad steht.
39 Grad im Schatten sind für sensible Menschen ein Risiko. (Foto/Ausschnitt​: Gerd Altmann/​Pixabay)

Eine Woche hält die Hitzewelle in Spanien nun schon an: Ungewöhnlich heiße Tage und tropische Nächte machen den Spanier:innen seither zu schaffen. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1981 setzte noch nie so früh eine Hitzewelle zu Beginn des Sommers ein.

Bereits am vergangenen Sonntag wurde der bisherige Temperaturrekord der Hitzewelle gemessen: 43,2 Grad in der Kleinstadt Almadén in der zentralen Provinz Ciudad Real. Doch könnte das noch übertroffen werden, denn die Temperaturen bleiben hoch.

Möglicherweise könnte diese Heißphase die wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen werden, schreibt die Zeitung El País. Auswertungen dazu stehen aber noch aus. Frühestens am morgigen Sonntag rechnen die Expert:innen vom spanischen Wetterdienst Aemet mit einer Abkühlung.

Auch Frankreich ächzt seit Tagen aufgrund der extremen Temperaturen. Am heutigen Samstag steht dem Land einer der heißesten Tage bevor. Prognosen zufolge könnten die Temperaturen auf bis zu 44 Grad steigen. Das wäre eine der intensivsten Hitzewellen im Frühsommer in der Geschichte Frankreichs. 

In Deutschland werden an diesem Wochenende ebenfalls Rekordtemperaturen erwartet. Vor allem für den Westen und Südwesten rechnet der Deutsche Wetterdienst einer starken Hitzebelastung. Temperaturen bis zu 38 Grad können erreicht werden.

Ursache für die aktuellen Temperaturen sind ein Tiefdruckgebiet über der Biskaya und ein Hochdruckgebiet über Südosteuropa, zwischen denen sehr heiße Luft aus dem Süden nach Deutschland transportiert wird.

Das Eintreten extremer Hitze wie dieser Tage wird durch den menschengemachten Klimawandel wahrscheinlicher. Durch das massive Verbrennen von Kohle, Öl und Gas wurde so viel CO2 freigesetzt, dass die Konzentration des Treibhausgases in der Atmosphäre seit Beginn der industriellen Revolution um mehr als 50 Prozent gestiegen ist. Das hat weltweit Folgen.

Viel regnen wird es wohl nicht

Auch in Deutschland verändert sich das Wetter. In diesem Sommer werden die Temperaturen wahrscheinlich etwa ein Grad über dem langjährigen Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 liegen. Die Durchschnittstemperatur zwischen Juni und August lag in dem Vergleichszeitraum bei 17,6 Grad. Und das war schon deutlich wärmer als in dem 30-Jahres-Zeitraum davor: Zwischen 1961 und 1990 waren es im Schnitt erst 16,3 Grad.

Dass die kommenden Jahre in Deutschland insgesamt wärmer ausfallen werden, lassen Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erwarten. In den Jahren bis 2028 könnte die mittlere Temperatur zwischen einem halben und einem Grad über dem langjährigen Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 liegen. Dieser betrug 9,3 Grad. Dabei war die Erderwärmung auch in der Referenzperiode schon messbar. 

"Unsere Analysen zeigen, dass der Klimawandel Deutschland auch in den kommenden Jahren deutlich prägen wird", sagte DWD-Klimavorstand Tobias Fuchs.

Beim Niederschlag erwartet der Wetterdienst für diesen Sommer normale bis trockene Verhältnisse. Allerdings weisen Prognosen bei Niederschlägen größere Unsicherheiten auf. 

Lesen Sie dazu auch die Kolumne von Joachim Wille:

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