Bäume kippen um, Dächer werden abgedeckt, Keller laufen voll. Wer so etwas selbst erlebt, ist schwer geschockt. Und wird kaum getröstet sein, wenn jemand ihm sagt: Dass so etwas passiert, ist normal. So etwas hat es schon immer gegeben.

Es ist in der Tat so: Sommergewitter, auch schwere mit hohen Schäden, so wie sie jetzt Deutschland von West nach Ost heimsuchten, sind normal.

 

Trotzdem ist das nicht wirklich ein Grund zur Beruhigung. Denn bekanntermaßen heizt sich die Atmosphäre durch die CO2-Anreicherung auf, die Energiemengen darin steigen, und das erhöht das Risiko von Extremwetter-Ereignissen. Sie treten häufiger auf, oft auch mit höherer Intensität.

"Das Wetter ähnelt einer gespannten Feder", hat das der Klimaforscher Andreas Fink jetzt treffend beschrieben. "Die Feder wird durch Energiezufuhr gespannt – und wenn man einen kleinen Hebel umlegt, wird diese potenzielle Energie auf einmal freigesetzt." Der Klimawandel spanne die Feder immer stärker, entsprechend mehr Energie werde frei.

Deutschland und alle anderen Länder tun gut daran, sich stärker als bisher an das extremere Wetter anzupassen, seien es intensivere Trockenperioden, wie gerade wieder erlebt, seien es Stürme oder Starkregen.

Zum Glück ist unser Land in der Lage, das zu tun, wenn die Politik die Prioritäten richtig setzt. Andere, vor allem im globalen Süden, brauchen hier Hilfe.

Das Bewusstsein dafür wächst bei den reichen Staaten nur langsam, wie sich jetzt bei Emmanuel Macrons Klima-Nord-Süd-Finanzgipfel in Paris zeigte.