Breites, fast ganz ausgetrocknetes Flussbett, von der Flussmitte aufgenommen.
Ausgetrockneter Oberrhein bei Mainz nach einer Hitzewelle im Sommer 2015. Das Jahr 2018 hat auch dieses Jahr bei Hitze und Trockenheit übertroffen. (Foto: Jivée Blau/​Wikimedia Commons)

Der Zeitraum von April bis Oktober dieses Jahres war nicht nur der wärmste seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen vor mehr als 130 Jahren, sondern seit 1881 auch der niederschlagsärmste, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) jetzt mit. Die Niederschläge lagen dabei um 40 Prozent unter dem Schnitt der klimawissenschaftlichen Vergleichsperiode von 1961 bis 1990. Bezogen auf den Beginn der Wetteraufzeichnungen ist der Zeitraum von Januar bis Oktober 2018 deutschlandweit das vierttrockenste Jahr bisher.

Bei den Temperaturen lag der Durchschnitt in Deutschland von Januar bis Oktober bei 11,6 Grad. Das sind 2,2 Grad über dem langjährigen Schnitt von 9,4 Grad. Die enorme Abweichung nach oben ergibt sich, weil bisher die Durchschnittstemperaturen fast aller Monate über dem langjährigen Mittel lagen. Die höchsten Abweichungen gab es im Januar, April und Mai. Kälter als normal waren nur Februar und März.

Die Dauer des Sonnenscheins, informiert der DWD weiter, war im bisherigen Jahresverlauf ebenfalls außergewöhnlich hoch. Sowohl im Zeitraum von Januar bis Oktober als auch von April bis Oktober befindet sich das Jahr 2018 insgesamt auf Platz eins. Als Vergleich geeignete Auswertungen gibt laut DWD hier erst seit 1951.

Auch in Frankreich hat das Jahr 2018 eine gute Ausgangsposition, um zu den heißesten Jahren seit 1900 zu gehören. Das twitterte die französische Wetterbehörde Météo-France. Der Zeitraum von Januar bis Oktober 2018 sei auch in dem Land der wärmste jemals gemessene – und in den kommenden zehn Tagen soll das Wetter weiter mild bleiben.

Künftig noch mehr Regen in Großbritannien 

Auch in Großbritannien nehmen Wetterextreme zu, darunter die Dauer der Hitzewellen, dagegen sinkt die Zahl der Tage mit Minustemperatuen deutlich. Das geht aus einem am Freitag veröffentlichten Bericht der britischen Wetterbehörde Met Office hervor.

Danach waren im Zeitraum von 2008 bis 2017 im Vereinigten Königreich die wärmsten Tage jedes Jahres im Schnitt um 0,8 Grad Celsius (absolut: 26,8 Grad) wärmer als die heißesten Tage im vorhergehenden Zeitraum von 1961 bis 1990. Auch dauerten die Wärmeperioden doppelt so lange. Tropische Nächte, in denen die Temperaturen auch nachts über 20 Grad liegen, sind den Meteorologen zufolge zwar immer noch selten in Großbritannien, nehmen aber ebenfalls zu.

Im Gegensatz dazu nahm nach den Angaben die Zahl der Frosttage im Schnitt von 4,8 auf 3,2 pro Jahr ab und es wurde auch nicht mehr so kalt. Die tiefsten Temperaturen im Zeitraum von 2008 bis 2017 waren demnach um 1,7 Grad höher, verglichen mit den zwei vorangegangenen Jahrzehnten. 

Auf den Britischen Inseln soll es künftig, sagen die Meteorologen voraus, sogar noch mehr regnen. Vor allem falle aber an extrem nassen Tagen inzwischen etwa 17 Prozent mehr Niederschlag als in der Vergleichsperiode.

Mark McCarthy von der Klimainformationsbehörde der Met Office betonte den Wert des erstmals erstellten Reports. Monatliche, saisonale und jährliche Daten über das sich in Großbritannien ändernde Klima hätten die Tendenz, extreme Ausschläge bei Wetter und Klima zu überdecken. Erst die zusätzliche Erfassung von Wetterextremen wie im vorliegenden Report ergebe – zusammen mit dem britischen Klimabericht 2017 ein Gesamtbild über den Klimawandel in Großbritannien.

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