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Rechtspopulistische Medien, Krakeeler in den sozialen Netzwerken und schlecht informierte Abgeordnete behaupten, die Stromerzeugung aus Kohle sei 2023 spürbar angestiegen.

Jens Spahn twitterte, wir würden mehr dreckige Kohle verfeuern. Die Bild schrieb, unser Strom sei so schmutzig wie seit Jahren nicht mehr.

Der CDU-Abgeordnete Christoph Ploß behauptete: "Also, der Anteil der klimaschädlichen Kohle ist unter Robert Habeck viel stärker gestiegen, als es vorher der Fall war."

Foto: Silke Reents

Volker Quaschning

ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.

Kleine Anekdote am Rande: Das Zitat stammt aus dem Youtube-Nachrichten-Talk "Stimmt", stimmt aber leider nicht.

Man kann ja von der Performance der Ampelregierung in Sachen Energiepolitik halten, was man will, aber man sollte dabei bei den Fakten bleiben. Die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle ist in Deutschland 2023 auf den niedrigsten Stand seit 1959 gefallen und die Braunkohleförderung sogar auf den niedrigsten Wert seit 1920.

Gründe der Rekord-Entwicklung: niedriger Stromverbrauch, mehr Strom aus erneuerbaren Energien und weniger Kohlestromexporte. Passt aber leider nicht zu den gängigen Erzählungen, durch den Atomausstieg würde die Kohlestromerzeugung durch die Decke gehen. Also werden einfach Fakten erfunden, oder man posaunt irgendwelche Gefühle in die Welt hinaus.

Vielleicht sollten hier einige mal dringend ihre Datenquellen überprüfen. Es reicht nämlich schon, wenn Rechtsradikale mit Desinformation die Stimmung aufhetzen.