Deutsche Ratspräsidentschaft

EU gibt neues Klimaziel für Paris-Abkommen ab

Umweltministerin Svenja Schulze auf der COP25

Die EU hat den Vereinten Nationen ein verbessertes Klimaziel für 2030 im Rahmen des Pariser Weltklimaabkommens gemeldet – mit neun Monaten Verspätung. Obwohl die Frist längst verstrichen ist, haben insgesamt erst 16 Staaten reagiert.

von Susanne Schwarz

Climate Ambition Summit 2020

"Der fossile Schlussverkauf beginnt"

Porträtaufnahme von Claudia Kemfert.

Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung über den virtuellen UN-Klimagipfel und das neue EU-Ziel für 2030. Sie sagt: Wir sind an einem Kipppunkt für unumkehrbaren Klimaschutz.

Interview: Joachim Wille

Fünf Jahre Pariser Klimavertrag

Die Transformation des industriellen Herzens Europas steht an

Große blaue Getriebeelemente stehen hintereinander auf gelben Ständern.

Der Klimavertrag, der am 12. Dezember 2015 in Paris beschlossen wurde, setzt auf die Kraft der Zivilgesellschaft. Deren Druck half auch das deutsche Klimaschutzgesetz durchzusetzen. Nun muss der Aufbau einer europäischen Industriegesellschaft auf Basis erneuerbarer Energien beginnen.

ein Gastbeitrag von Klaus Mindrup

Kommentar

Der Klimaturbo der EU

In Ochojno südlich von Krakau montieren drei Männer eine Solaranlage auf ein Hausdach.

Es ist ein gutes Signal, dass sich die EU-Regierungen hinter das schärfere Klimaziel stellen, das die Europäische Kommission vorgeschlagen hat. Jetzt kommt es darauf an, dass daraus ein Klimagesetz ohne Hintertüren wird.

ein Kommentar von Joachim Wille

EU-Klimapolitik

EU-Regierungen wollen 55-Prozent-Klimaziel für 2030

Grüppchen steht mit Masken in einem dunklen, holzvertäfeltem Raum

Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen, dass der Staatenbund seine CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 reduziert. Jetzt geht es in die Verhandlungen mit dem EU-Parlament, das ein stärkeres Ziel fordert.

von Susanne Schwarz

EU-Gipfel vor UN-Gipfel

Klimalücke von ungetrickst zehn Prozentpunkten

Merkel

Vor dem EU-Gipfel üben sich Klimaschützer in Bescheidenheit. Für das Pariser 1,5-Grad-Ziel müssten die EU-Staaten ihre Emissionen bis 2030 eigentlich um 65 Prozent senken. Als Erfolg gilt aber schon, wenn die Staatschefs reale 55 Prozent ohne Buchungstricks beschließen würden.

von Jörg Staude

Investorenschutz-Abkommen

Energiecharta schützt vor Klimaschutz

Blick auf das Rohrgewirr einer Gas-Verdichterstation

Einer Anhebung des EU-Klimaziels auf 55 Prozent CO2-Minderung, wie es vom EU-Gipfel in dieser Woche erwartet wird, steht der geltende Energiecharta-Vertrag entgegen. Davor warnen 150 Energie- und Klimaexperten in einem offenen Brief. Sie verlangen den Austritt der EU aus dem Vertrag sowie dessen Abschaffung.

von Jörg Staude

EU prüft Braunkohle-Regelung

Milliarden-Entschädigungen in der Schwebe

Typische Braunkohle-Mondlandschaft, in der sogar der riesige Kohlebagger klein aussieht, dahinter das große Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe.

Die EU-Kommission hat am Mittwoch grünes Licht für den deutschen Steinkohleausstieg erteilt. Beim Braunkohle-Deal wird es dagegen ein monatelanges Prüfverfahren geben. Dabei geht es um die Frage, ob die Konzerne RWE und Leag angemessene Gegenleistungen erbringen.

von Jörg Staude

Serie: Grüne Geldanlage – Teil 9

Jeder zweite Euro bald nachhaltig angelegt

Grafik: Eine Pflanze wächst aus einem Haufen Geldscheine

Anlageprofis erwarten eine große Umschichtung. Auch die Europäische Zentralbank will die Ampel auf "grün" stellen. Geht es um handfeste Kriterien, wird aber manche Produktbeschreibung windelweich – und die neuen EU-Regeln werden nur Mindeststandards setzen.

von Hermannus Pfeiffer

Studie zum Kohleausstieg

Deutschland blockiert EU-Stromwende

Braunkohlekraftwerk im Rheinland in der Abenddämmerung, vorn Kohlezüge.

Ein langsamer Kohleausstieg wie in Deutschland oder Polen führt dazu, dass der CO2-Ausstoß der Europäischen Union im Jahr 2030 immer noch zu hoch ist. Das hat eine Analyse der Klimapläne aller EU-Staaten ergeben.

von Joachim Wille

Agroforstwirtschaft für Klimaschutz

Stellt Bäume auf den Acker!

Lavendelfeld zwischen Eichenbäumen.

Vom Nischenthema zur Hoffnung für die Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels: Auf einem Versuchsfeld im Norden Brandenburgs erforschen Studenten, wie sich Ackerbau und Forstwirtschaft kombinieren lassen – und Ernteausfälle durch Dürre in Zukunft vermeidbar sind.

von Margit Hildebrandt

Klimapolitik wieder ins Spiel bringen

Der Klimawandel und Europas neue geopolitische Rolle

EU China Summit

Die Rivalität zwischen China und den USA in der Frage des Klimawandels gibt der EU die einmalige Chance, in dieser Frage zu einem strategischen globalen Akteur zu werden.

ein Gastbeitrag von Olivia Lazard

EU hält an Flächenprämie fest

EU-Agrarreform droht zu scheitern

Spargelfeld, aus der Luft aufgenommen.

Auch in den kommenden sieben Jahren sollen die milliardenschweren Agrarsubventionen hauptsächlich nach Größe der landwirtschaftlichen Fläche verteilt werden. Die Beschlüsse des EU-Ministerrats und des Europaparlaments stehen einer Neuausrichtung der Agrarpolitik entgegen.

von Sandra Kirchner

Studie über Zentralbank-Anleihen

Greenpeace fordert grüne EZB

Die Hochhäuser der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main.

Das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank torpediert den Klimaschutz, ergibt eine Studie von britischen Universitäten und Nichtregierungsorganisationen. Heute treffen sich EZB und Zivilgesellschaft in Frankfurt am Main.

von Joachim Wille

Bericht der Umweltagentur EEA

Europas Natur immer weniger gut erhalten

Schmaler Blühstreifen zwischen einem Kormfeld und einem asphaltierten Weg.

Die Natur ist der effektivste und kostengünstigste Klimaschützer. Doch die EU-Länder tun nicht genug, um den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen, kritisiert jetzt die Europäische Umweltagentur. Das größte Problem ist die Landwirtschaft – deren Reform erneut zu scheitern droht.

von Verena Kern

EU-Gipfel

Merkel unterstützt EU-Kommission beim Klimaziel für 2030

Das Bild zeigt Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit EU-Parlamentschef David Sassoli, der die Arme einladend öffnet.

Bundeskanzlerin Merkel hat auf dem EU-Gipfel in Brüssel für den Vorstoß der EU-Kommission geworben, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Elf weitere Staats- und Regierungschef:innen gaben gemeinsam eine ähnliche Erklärung ab. Es gibt aber auch Gegenwind.

von Susanne Schwarz

EU-Kommission will Methan nur messen

Der Methan-Strategie fehlt es an Ehrgeiz

Erdgasbohrung: Förderturm von unten gesehen.

Methan treibt den Klimawandel besonders stark an. Trotzdem versäumt es die EU-Kommission, in ihrer Methan-Strategie konkrete Maßnahmen zum Eindämmen des Klimagases vorzunehmen.

von Sandra Kirchner

EU-Agrarpolitik

Viel Fläche, viel Geld, viel Treibhausgas

Kühe grasen auf einer Weide in Osteuropa.

Während die EU ihr Klimaziel nach oben schraubt, heißt das Motto bei der europäischen Landwirtschaft: Weitermachen wie zuvor. Eine Studie des Öko-Instituts zeigt nun: Der Agrarsektor könnte bald zum Umwelt-Sorgenkind der EU werden.

von Ben Balzereit

Klimaziel für 2030

Mehrheit für 60-Prozent-Ziel

Nahaufnahme der EU-Fahne.

Das Europäische Parlament geht über die Pläne der EU-Kommission hinaus und will das CO2-Einsparziel für 2030 auf 60 Prozent gegenüber 1990 anheben. Die geplante Verwässerung des Ziels durch eine neue Berechnungsgrundlage lehnen die Abgeordneten ab.

von Verena Kern

Polens Energiewende

Polen wird zum Kohleausstiegsland

Braunkohlekraftwerk und Tagebau in Polen

Coronakrise und EU-Klimapolitik drängen das Kohleland Polen in eine grünere Richtung. Regierung und Gewerkschaft einigten sich nun, bis 2049 die letzten Kohlebergwerke zu schließen.

von Verena Kern