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Streit zwischen EU-Parlament und Ministerrat

EU-Klimagesetz kommt kaum voran

Europafahnen vor dem Gebäude der EU-Kommission in Brüssel

Die Regierungen der EU-Länder blockieren Gespräche über das Klimaziel der Europäischen Union für 2030. Auch andere entscheidende Streitfragen zum neuen EU-Klimagesetz sind noch nicht geklärt.

von Susanne Schwarz

Methan-Ausstoß wird unterschätzt

"Am besten ein Erdgas-Ausstieg bis 2035"

Bohrplattform "Iran Khazar" im Einsatz an einer Förderplattform von Dragon Oil im Cheleken-Feld.

Ob Erdgas gefördert, transportiert oder verbrannt wird, immer wird Methan freigesetzt. Wie viel – dazu fehlen der EU unabhängige Daten. Untersuchungen deuten aber darauf hin, dass die Methan-Emissionen aus der Gasinfrastruktur deutlich unterschätzt werden.

von Sandra Kirchner

Studie im Auftrag der Grünen

Der Green Deal droht zu scheitern

Europaparlamentsgebäude in Straßburg

Genau ein Jahr alt wird heute das EU-Klimaschutzgesetz. Obwohl die Zeit drängt, blockieren die EU-Staaten in den Verhandlungen um das Gesetz jeden Fortschritt. Dabei zeigt eine neue Analyse: Starke Klimaziele sind ein Antrieb für die Wirtschaft und können über eine Million neue Jobs bringen.

ein Gastbeitrag von Michael Bloss

Energiecharta-Vertrag

Nix wie raus aus dem Klimakiller-Pakt

Kohlekraftwerk mit rauchenden Schornsteinen und dampfenden Kühltürmen vor orangefarbenem Abendhimmel.

Zwischen uns und einer klimagerechten Zukunft steht der Energiecharta-Vertrag. Er erlaubt es Energiekonzernen, Staaten zur Zahlung von Milliardensummen zu zwingen, wenn sie ernsthaften Klimaschutz durchsetzen wollen – sogar noch 20 Jahre nach dem Austritt einzelner Staaten. Es ist Zeit, damit Schluss zu machen.

ein Gastbeitrag von Pia Eberhardt, Christina Schliesky, Kathrin Henneberger

Juristischer Etappensieg

Klimaklage portugiesischer Jugendlicher behält Priorität

Waldbrand

33 Länder, darunter die EU-Staaten, stehen wegen ihrer Klimapolitik vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Zunächst wollten sie sich dagegen wehren, dass das Gericht dem Verfahren besondere Priorität eingeräumt und damit einen knappen Zeitplan verpasst hat. Ohne Erfolg.

von Susanne Schwarz

Emissionszertifikate reißen 40-Euro-Grenze

CO₂-Preis in Europa auf dem Weg nach oben

Zwei Angestellte betrachten die Kurse von Zertifikaten am Computer.

Mitte Februar übertraf der CO2-Preis im EU-Emissionshandel erstmals die Marke von 40 Euro. Branchenexperten sehen darin vor allem eine Vorwegnahme des höheren EU-Klimaziels für 2030.

von Jörg Staude

Serie: Grüne Geldanlage – Teil 12

Neue Regeln für Banken und Fonds

Grafik: Eine Pflanze, die aus einem Haufen Geldscheine wächst

Regelungsflut für mehr Nachhaltigkeit: Vom 10. März an müssen Banken und Fonds offenlegen, welchen Beitrag ihre Produkte für eine bessere Wirtschaft leisten. Eigentlich.

von Hermannus Pfeiffer

Vegane Alternativprodukte unter Druck

"Sahniger Geschmack" bald tabu?

Sechs Becher mit unterschiedlichen Milch-Alternativen stehen auf einem weißen Küchentisch, davor ist jeweils der Haupt-Ausgangsstoff ausgestreut, wie Nüsse, Hafer, Reis oder Soja.

Hersteller pflanzlicher Milch-Alternativen kämpfen gegen schärfere Kennzeichnungsregeln. Möglicherweise dürfte die Verpackung dann nicht einmal CO2- oder Geschmacksvergleiche mit tierischen Produkten zeigen. Das fordert die Milchindustrie, die angeblich Verwechslungen mit ihren Produkten fürchtet. Ein Haferdrink-Hersteller fragt die Verbraucher: "Are you stupid?"

von Joachim Wille

Macht und Klimakrise

Klimapolitik wird zu Geopolitik

Das Berlaymont-Gebäude, Sitz der EU-Kommission, mit einem Banner: "You control climate change."

Die EU hat in der Klimapolitik einen Vorsprung gegenüber den USA und China. Indem das Klima weltpolitisch wichtiger wird, stärkt das die Position der EU. Doch mit mehr Macht kommt auch mehr Verantwortung.

von Christian Mihatsch

Holznutzung in Europa

Auf dem Holzweg

Geschnittene und aufgeschichtete Baumstämme und Stämmchen, man sieht nur die Schnittflächen.

Weil Holz als klimafreundlicher, erneuerbarer Rohstoff gilt, ist der Verbrauch in der EU stark angestiegen. Europas Wälder speichern deshalb sehr viel weniger CO2, als sie könnten.

von Verena Kern

Deutsche Ratspräsidentschaft

EU gibt neues Klimaziel für Paris-Abkommen ab

Umweltministerin Svenja Schulze auf der COP25

Die EU hat den Vereinten Nationen ein verbessertes Klimaziel für 2030 im Rahmen des Pariser Weltklimaabkommens gemeldet – mit neun Monaten Verspätung. Obwohl die Frist längst verstrichen ist, haben insgesamt erst 16 Staaten reagiert.

von Susanne Schwarz

Climate Ambition Summit 2020

"Der fossile Schlussverkauf beginnt"

Porträtaufnahme von Claudia Kemfert.

Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung über den virtuellen UN-Klimagipfel und das neue EU-Ziel für 2030. Sie sagt: Wir sind an einem Kipppunkt für unumkehrbaren Klimaschutz.

Interview: Joachim Wille

Fünf Jahre Pariser Klimavertrag

Die Transformation des industriellen Herzens Europas steht an

Große blaue Getriebeelemente stehen hintereinander auf gelben Ständern.

Der Klimavertrag, der am 12. Dezember 2015 in Paris beschlossen wurde, setzt auf die Kraft der Zivilgesellschaft. Deren Druck half auch das deutsche Klimaschutzgesetz durchzusetzen. Nun muss der Aufbau einer europäischen Industriegesellschaft auf Basis erneuerbarer Energien beginnen.

ein Gastbeitrag von Klaus Mindrup

Kommentar

Der Klimaturbo der EU

In Ochojno südlich von Krakau montieren drei Männer eine Solaranlage auf ein Hausdach.

Es ist ein gutes Signal, dass sich die EU-Regierungen hinter das schärfere Klimaziel stellen, das die Europäische Kommission vorgeschlagen hat. Jetzt kommt es darauf an, dass daraus ein Klimagesetz ohne Hintertüren wird.

ein Kommentar von Joachim Wille

EU-Klimapolitik

EU-Regierungen wollen 55-Prozent-Klimaziel für 2030

Grüppchen steht mit Masken in einem dunklen, holzvertäfeltem Raum

Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen, dass der Staatenbund seine CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 reduziert. Jetzt geht es in die Verhandlungen mit dem EU-Parlament, das ein stärkeres Ziel fordert.

von Susanne Schwarz

EU-Gipfel vor UN-Gipfel

Klimalücke von ungetrickst zehn Prozentpunkten

Merkel

Vor dem EU-Gipfel üben sich Klimaschützer in Bescheidenheit. Für das Pariser 1,5-Grad-Ziel müssten die EU-Staaten ihre Emissionen bis 2030 eigentlich um 65 Prozent senken. Als Erfolg gilt aber schon, wenn die Staatschefs reale 55 Prozent ohne Buchungstricks beschließen würden.

von Jörg Staude

Investorenschutz-Abkommen

Energiecharta schützt vor Klimaschutz

Blick auf das Rohrgewirr einer Gas-Verdichterstation

Einer Anhebung des EU-Klimaziels auf 55 Prozent CO2-Minderung, wie es vom EU-Gipfel in dieser Woche erwartet wird, steht der geltende Energiecharta-Vertrag entgegen. Davor warnen 150 Energie- und Klimaexperten in einem offenen Brief. Sie verlangen den Austritt der EU aus dem Vertrag sowie dessen Abschaffung.

von Jörg Staude

EU prüft Braunkohle-Regelung

Milliarden-Entschädigungen in der Schwebe

Typische Braunkohle-Mondlandschaft, in der sogar der riesige Kohlebagger klein aussieht, dahinter das große Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe.

Die EU-Kommission hat am Mittwoch grünes Licht für den deutschen Steinkohleausstieg erteilt. Beim Braunkohle-Deal wird es dagegen ein monatelanges Prüfverfahren geben. Dabei geht es um die Frage, ob die Konzerne RWE und Leag angemessene Gegenleistungen erbringen.

von Jörg Staude

Serie: Grüne Geldanlage – Teil 9

Jeder zweite Euro bald nachhaltig angelegt

Grafik: Eine Pflanze wächst aus einem Haufen Geldscheine

Anlageprofis erwarten eine große Umschichtung. Auch die Europäische Zentralbank will die Ampel auf "grün" stellen. Geht es um handfeste Kriterien, wird aber manche Produktbeschreibung windelweich – und die neuen EU-Regeln werden nur Mindeststandards setzen.

von Hermannus Pfeiffer

Studie zum Kohleausstieg

Deutschland blockiert EU-Stromwende

Braunkohlekraftwerk im Rheinland in der Abenddämmerung, vorn Kohlezüge.

Ein langsamer Kohleausstieg wie in Deutschland oder Polen führt dazu, dass der CO2-Ausstoß der Europäischen Union im Jahr 2030 immer noch zu hoch ist. Das hat eine Analyse der Klimapläne aller EU-Staaten ergeben.

von Joachim Wille