Bonn 2016
In Bonn trifft sich die Klimadiplomatie einmal im Jahr, um vor den großen Weltklimagipfeln, die an wechselnden Standorten stattfinden, Detailfragen zu klären. (Foto: Kiara Worth/IISD/ENB)

Die Klimaverhandlungen setzen dieses Jahr komplett aus. Am Montagabend hat das sogenannte COP-Büro beschlossen, dass die Bonner Zwischenkonferenz auch Anfang Oktober noch nicht stattfinden kann. In dem elfköpfigen Gremium sitzen Klimadiplomat:innen aus allen Weltregionen.

Traditionell findet die Bonn-Konferenz im Frühjahr statt. Dort werden vor allem technische Fragen geklärt.

Im Gegensatz zu den politisch aufgeladenen Weltklimagipfeln am Jahresende, bei denen Zehntausende zusammentreffen, ist der Rahmen eher klein. Mit rund 3.000 Teilnehmer:innen ist er aber immer noch viel zu groß für Corona-Bedingungen.

Deswegen war die Konferenz zunächst auf Oktober verschoben worden. Nun soll sie erst im kommenden Jahr stattfinden, wann genau, steht noch nicht fest. Es gehe um die "Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten", heißt es beim UN-Klimasekretariat.

UN-Klimachefin Patricia Espinosa sagte, die Coronakrise habe die Art geändert, wie man am Klimaschutz arbeite, nicht aber die Arbeit an sich gestoppt.

Damit das kein Wunschdenken bleibt, braucht es aber noch wirkungsvolle Online-Formate. Auf der vom Klimasekretariat organisierten virtuellen Diskussionsreihe "June Momentum" (etwa: "Schwung im Juni") hatten einige Staaten negative Auswirkungen der Konferenzpausen beklagt. 

Vertreter:innen der "am wenigsten entwickelten" Staaten erklärten dort beispielsweise, dass die Arbeit an ihren nationalen Anpassungsstrategien leide. Dafür gibt es normalerweise eigene Meetings internationaler Expert:innen. Wie die UN-Klimakonferenzen fallen auch solche Treffen gerade aus.