Die Zahl klingt gewaltig. In den letzten 50 Jahren starben laut der Weltwetterorganisation WMO über eine Million Menschen durch Stürme, Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen. So dramatisch das ist, ein großer Teil davon kann auf natürliche Ursachen zurückgeführt werden.
Richtige Brisanz erhält die aktuelle WMO-Analyse durch eine andere Erkenntnis: Die Wetter-Extremereignisse nehmen durch den Klimawandel zu und werden stärker – und zwar in unerwarteten Dimensionen.
Die Flutkatastrophe in Deutschland mit Spitzenwerten bei Niederschlagsmengen, -dauer und -ausdehnung ist nur ein Beispiel dafür. Auch China erlebt derzeit Mega-Überflutungen. Erst kürzlich haben Hitzewellen mit Rekordtemperaturen im Westen Kanadas und der USA für Schlagzeilen gesorgt.
Rekordregenfälle in London, extreme Waldbrände in Sibirien, stärkste Niederschläge seit Messbeginn in Tokio – die Nachrichten über solche Ereignisse reißen nicht mehr ab.
Verrücktes Wetter ist zunehmend normal. Einige Klimaforscher befürchten bereits, dass das Klimasystem eine gefährliche Schwelle überschritten haben könnte.
Das ist zwar noch umstritten, doch offenbar nicht undenkbar. Die Politik, wie jetzt beim Klimagipfel der G20 in Neapel, hat das noch gar nicht richtig auf dem Schirm.