Grafik: Katja Hommel; Quelle: US Department of Energy

Der Klimawissenschaftler Johan Rockström hat in seinem CO2-Gesetz postuliert, dass die Emissionen sich bis 2050 alle zehn Jahre halbieren müssen, damit wir das Paris-Abkommen einhalten.

Was die Einhaltung dieses Gesetzes kosten würde, haben der größte Vermögensverwalter der Welt, Blackrock, der Öl- und Gaskonzern Shell, der Bergbauriese BHP Billiton, die deutsche RWE-Tochter Innogy und einige andere Konzerne untersucht. In ihrer Studie betonen sie, dass der Energieverbrauch in Ländern mit Energiearmut deutlich steigen muss, während die Emissionen weltweit schnell fallen.

Diese doppelte Zielsetzung halten sie aber für "technisch und wirtschaftlich" machbar. Pro Jahr seien zusätzliche Investitionen von 300 bis 600 Milliarden US-Dollar erforderlich. Vor dem Hintergrund, dass diese zusätzlichen Investitionen maximal drei Prozent der jährlichen Gesamtinvestitionen in Höhe von 20 Billionen Dollar ausmachen würden, stellten sie "keine größere volkswirtschaftliche Herausforderung" dar.

Das liegt nicht zuletzt an den schnell fallenden Kosten für die wesentlichen Schlüsseltechnologien. Massenproduktion und zunehmende Erfahrung sorgen für eine immer effizientere Fertigung. So fallen bei Solarzellen die Kosten um ein Fünftel bei jeder Verdopplung der jemals gefertigten Stückzahl. Daraus ergibt sich eine Kostenkurve, die anfangs sehr schnell fällt und dann langsam abflacht.

Klimarettung kostet nicht mehr die Welt

Die Kosten für erneuerbare Energien sind in den letzten Jahren spektakulär gefallen und sinken weiter. An guten Standorten sind Wind- und Solarkraft mittlerweile billiger als Braunkohle. Das Ziel des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), für eine Nischentechnologie einen Massenmarkt zu schaffen, ist erreicht.

Über die Jahre entstehen so deutliche Kostenverbesserungen. So sind die Kosten für Photovoltaikanlagen seit der gescheiterten Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 je nach Ausführung um 54 beziehungsweise 64 Prozent gefallen.

Noch spektakulärer ist die Verbesserung bei LED-Leuchten: Zwischen 2008 und 2015 sind sie 94 Prozent billiger geworden. Mit dem schrittweisen Verbot von herkömmlichen Glühbirnen in der EU ab 2009 entstand ein riesiger Markt für Energiesparlampen und die Hersteller konnten so ihre Produktion schnell steigern.

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