Blick aus dem Flugzeug: Zu sehen sind einige Inseln der Malediven
Länder wie die Malediven leben davon, dass möglichst viele Touristen zu ihnen kommen. Die Klimalast des modernen Reisens ist schwer. (Foto: Verena Kern)

Der Tourismus ist nicht nur eine der großen Wachstumsbranchen der Weltwirtschaft. Er schädigt das Klima auch sehr viel mehr als bislang angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "The carbon footprint of global tourism" eines Forscherteams aus Australien und China. Das Papier ist nun im Fachmagazin Nature Climate Change erschienen.

Auf 4,5 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent beziffern die Forscher den CO2-Fußabdruck des Tourismus. Das sind acht Prozent der Treibhausgas-Emissionen, die der Mensch pro Jahr in die Atmosphäre bläst.

Bisher war man von einem Anteil von 2,5 bis drei Prozent der globalen Emissionen ausgegangen. Laut der neuen Studie wäre die Klimalast des Tourismus also viermal so groß wie bisher gedacht.

Ziel der Forscher war es, die "wahren Kosten" des Reisens zu ermitteln. Am stärksten zu Buche schlägt natürlich das Fliegen. Doch neben der An- und Abreise rechnet die Studie auch die Klimawirkung von Hotelübernachtungen, Restaurantbesuchen oder Souvenirkäufen mit ein – eben alles, was beim touristischen Reisen eine Rolle spielt.

Auch ein Länderranking der touristischen Treibhausgas-Verursacher haben die Forscher aufgestellt. Auf Platz eins in absoluten Zahlen landen die USA, gefolgt von China und Deutschland.

Demnach sind die deutschen Touristen pro Jahr für 329 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent verantwortlich. Das ist rund ein Drittel dessen, was Deutschland "zuhause" an Klimagasen ausstößt. Ein Teil davon wird aber nicht auf den nationalen Treibhausgasausstoß angerechnet.

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