Der Klimawandel kann nur gestoppt werden, wenn die CO2-Emissionen auf null fallen. Es gibt aber noch andere Treibhausgase, die beim Kampf gegen die Klimaerwärmung sowohl eine Chance als auch eine Gefahr darstellen. Nach CO2 ist Methan (CH4) das zweitwichtigste Gas. Auch dessen Konzentration steigt in der Atmosphäre schnell. 1984 enthielt die Atmosphäre noch 1.650 Methanmoleküle pro eine Milliarde "Luftteilchen" (parts per billion, ppb). Heute liegt dieser Wert bei 1.850 ppb. Gründe dafür gibt es viele: Mehr Rindermägen, die Methan ausstoßen, größere Reisfelder und Verluste bei der Förderung und dem Transport von Erdgas, das mehrheitlich aus Methan besteht.
Die gute Nachricht ist hier: Ein Großteil der Methan-Emissionen lässt sich mit relativ einfachen Mitteln reduzieren. Die Methanemissionen aus Rindermägen lassen sich durch anderes Futter um rund ein Drittel senken. Wegen der starken Konzentration in der Futtermittelindustrie sind hier zudem nur wenige Akteure entscheidend. Das Gleiche gilt für die Gasindustrie.
David Allen von der University of Texas hat die Emissionen bei der Gasförderung mittels Fracking in den USA untersucht und kommt zum Schluss: "Ein kleiner Teil der Bohrlöcher ist für einen Großteil der Emissionen verantwortlich." Genauer: Ein Fünftel der Bohrlöcher verursacht drei Viertel der Methanemissionen. Diese Emissionen zu stoppen sei daher "einer der schnellsten und kostengünstigsten Wege, Treibhausgase zu reduzieren", sagt Allen.
Die größte Herausforderung sind die Emissionen aus Reisfeldern. Hier kann man sich nicht auf einige wenige Futtermittel- oder Energieproduzenten konzentrieren, sondern muss Millionen Kleinbauern in Asien davon überzeugen, ihre traditionelle Anbaumethode zu ändern. In gefluteten Reisfeldern wird Methan von Mikroorganismen produziert, die Pflanzenreste zersetzen. Lässt man die Felder zeitweise trockenfallen, sterben diese Mikroben ab. Dadurch sinken die Methanemissionen um rund ein Viertel.
Gute Nachrichten gibt es auch bei einer Klasse von Super-Treibhausgasen, den Fluorkohlenwasserstoffen (FKW) mit einer bis zu 23.000-fach stärkeren Treibhauswirkung als CO2. Diese dienen als Ersatz für die ozonschädlichen FCKW in Klimaanlagen und Kühlschränken. Im Jahr 2016 wurde aber das Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht um das "Kigali Amendment" ergänzt. Dieses sorgt dafür, dass auch FKW abgeschafft werden wie zuvor FCKW. Damit erspart sich die Menschheit ein halbes Grad an Erwärmung.