Mitgliedervotum zum SPD-Vorsitz
Unklares Klima
Der Mitgliederentscheid um den SPD-Vorsitz hat keinen klaren Sieger hervorgebracht. Nun wird es eine Stichwahl geben. Klimapolitische Themen spielten in der ersten Runde viel weniger eine Rolle als die Frage nach der Zukunft der großen Koalition.



Die SPD hat sich entschieden. Genauer gesagt, nur die Hälfte der Partei. Lediglich 53 Prozent der Mitglieder beteiligten sich an der mit sehr großem Aufwand in Szene gesetzten Abstimmung um den künftigen Parteivorsitz.
Auch die Ergebnisse des Votums, die am gestrigen Samstag bekannt gegeben wurden, zeigen die SPD als eine verunsicherte Partei, in der es keine Klarheit über den künftigen Kurs gibt.
Die meisten Stimmen holte mit Olaf Scholz/Klara Geywitz das Duo, dem der bekannteste Politiker unter allen Kandidaten angehört. Doch das zweitplatzierte Tandem aus Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans liegt nicht einmal zwei Prozentpunkte dahinter.
Nun wird es im November eine Stichwahl geben. Das Rennen um den Vorsitz ist weiter völlig offen. Scholz und Geywitz stehen für eine Fortführung der großen Koalition, Esken und Walter-Borjans tendieren eher zu einem Ausstieg der SPD aus der Koalition.
Klimapolitische Themen hingegen spielten bei dem Votum offenkundig keine Rolle. Es ging eher um die grundsätzliche Ausrichtung der SPD in der Bundespolitik.
Wie die beiden Duos, die nun in der zweiten Befragungsrunde zur Wahl stehen, zum Klimapaket der Bundesregierung stehen und wie sie beim Klimatest der Umweltverbände abschneiden, lesen Sie hier:
Klara Geywitz und Olaf Scholz
Klara Geywitz (43) saß bis September im brandenburgischen Landtag. Seit 2017 ist sie Beisitzerin des SPD-Parteivorstands, den aktuellen Koalitionsvertrag mit den Unionsparteien hat sie mitausgehandelt.
Abschneiden im Klima-Test der Umweltverbände: Klara Geywitz und Olaf Scholz haben die klimapolitischen Fragen der Umweltverbände nicht beantwortet.