LULUCF bedeutet Land Use, Land-Use Change and Forestry (Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft).

Unter dem Akronym werden im Kyoto-Protokoll und im Pariser Klimaabkommen Maßnahmen im Bereich der Forstwirtschaft und der Landnutzung zusammengefasst. Staaten sind verpflichtet, diese Maßnahmen in ihre Klimaschutzbemühungen einzubeziehen.

Durch ein gezieltes Wald- und Bodenmanagement kann das Klima entlastet werden: Aufforstung entzieht der Atmosphäre Kohlendioxid, eine Verringerung der Entwaldungsrate reduziert die Emissionen in Ländern, in denen viel gerodet wird.

In Böden sind zwei Drittel des weltweiten Kohlendioxids gebunden. Die Vertragsstaaten können in diesem Bereich durch ein nachhaltiges Management – zum Beispiel schonendes Pflügen – ihre Emissionen verringern.

Umstritten in der internationalen Klimadiplomatie ist eine exakte Berechnung der Kohlendioxid-Einsparungen durch LULUCF-Maßnahmen. Verschiedene Berechnungsarten werden diskutiert. Bereits für den Begriff "Wald" gibt es unterschiedliche Definitionsansätze: Bisher ging man von einer durch Baumkronen bedeckten Fläche von 15 bis 30 Prozent aus.

Bei den UN-Klimaverhandlungen gab es hier zahlreiche Kontroversen: Darf man Bereiche von über 15 Prozent auf das Mindestmaß abholzen und gleichzeitig nach wie vor von Wald sprechen? Dürfen Eukalyptus- und Ölpalmen-Plantagen als "Wald" klassifiziert werden? Wie geht man mit höherer Gewalt, zum Beispiel Waldbränden, um?

LULUCF eröffnet zahlreiche Schlupflöcher, die weiterhin Thema der internationalen Klimaverhandlungen sind.

Umweltbundesamt: Umweltauswirkungen von LULUCF

Wikipedia: Land use, land-use change, and forestry

 

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