Vertrocknete Maispflanzen auf einem Feld
Wo bleibt der Regen? Vertrocknete Maispflanzen auf einem Feld. (Foto: Erich Westendarp/Pixabay)

Die Bauern und die Forstleute werden 2018 so schnell nicht vergessen. Im vorigen Jahr fielen hierzulande im Schnitt nur 60 Prozent der sonst üblichen Niederschläge, vor allem von April bis November war es extrem trocken, also auch in der Haupt-Wachstumszeit.

In vielen Regionen verdorrte das Gras auf den Weiden, das Viehfutter wurde knapp, bei Getreide sowie Feldfrüchten gab es dort große Ernteausfälle, bundesweit traten Wald- und Feldbrände auf.

In den Forsten gingen Millionen Setzlinge ein, und besonders die Fichten wurden von der Trockenheit so geschwächt, dass die Borkenkäfer viele davon dahinrafften.

Der Deutsche Wetterdienst macht den Bauern wenig Hoffnung, dass das Trockenheitsjahr 2018 ein einmaliger Ausreißer war. Die Klimaforschung sei sich einig, sagte der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Paul Becker jetzt bei dessen jährlicher Klima-Pressekonferenz.

Solche Wetterextreme würden mit dem Klimawandel immer wahrscheinlicher. "Wir müssen künftig häufiger, wenn nicht gar in regelmäßigen Abständen, mit Dürre in Deutschland rechnen."

Etwas Hilfe können die Offenbacher Wetterexperten den Bauern in solcher Lage zukünftig anbieten. Der DWD hat eine Langfristvorhersage entwickelt, die Landwirten künftig bis zu sechs Wochen im Voraus vorhersagt, wie viel Wasser im Boden vorhanden sein wird (die "Bodenfeuchte"), und damit über potenzielle Dürregefahren informieren kann.

Die Bodenfeuchte sei eine sich nur langsam verändernde Größe, erläuterte Becker. Und genau diese Eigenschaft werde bei der Berechnung der Langfrist-Vorhersagen genutzt.

Mit der neuen Technik, sagt der DWD, hätte er die im Juni 2018 in weiten Teilen Deutschlands anhaltende Dürre schon im April prognostizieren können – und zwar sehr verlässlich.

Becker glaubt, dass die neue Vorhersage künftig Ernteausfälle wie 2018 zumindest verringern kann. Bauern wissen dann eher, wann sie ihre Kulturen bewässern müssen. Oder sie können gegebenenfalls einen Teil der Ernte noch hereinholen, bevor alles auf dem Feld vertrocknet ist.

Joachim Wille ist Chefredakteur des Onlinemagazins Klimareporter°.

Doch klar ist: Die ganze Lösung bringt das natürlich nicht. Die Landwirte müssen sich an das sich verändernde Klima, vor allem die zunehmenden Extremwetterereignisse, aktiv anpassen – etwa durch veränderte Fruchtartenwahl, ein besseres Wassermanagement, eine schonendere Bodenbearbeitung.

Nur schlaue Bauern haben dann noch dicke Kartoffeln.