Kleine Demonstration gegen Braunkohle auf einer Dorfstraße mit bunten handgemalten Schildern und dem Transparent
Protest der Grünen Liga gegen den Braunkohletagebau Nochten in Sachsen im April 2018. (Foto: Hoffmann/​Grüne Liga e.V.)

Am 3. Februar 1990 gründen Umweltbewegte in Buna bei Leipzig die Grüne Liga, einen Dachverband für die im Osten Deutschlands entstandenen Umweltgruppen. Noch wenige Monate zuvor hatten sie sich in ihren jeweiligen Städten unter dem Schutz der Kirche verstecken müssen. Jetzt berichtet das Fernsehen über ihre Gründungsversammlung.

Die erste freie Wahl zur DDR-Volkskammer im März jenen Jahres liegt noch vor ihnen. Wie sich das Land entwickeln wird, scheint im Februar noch offen. Werden sich die beiden deutschen Staaten langsam annähern oder der eine schnellstmöglich dem anderen beitreten?

Wird das Abbaggern von Dörfern für den Energiehunger der Städte ein Ende haben? Werden Moore nicht länger durch große Landwirtschaftsgenossenschaften entwässert? Werden Ställe wieder kleiner und artgerechter? Wird der Trabi jetzt serienmäßig mit Katalysator gebaut?

Inzwischen nähern sich auch die damals jüngsten Aktiven dem Ruhestandsalter. Der von ihnen gegründete Verband aber ist agiler als je zuvor und lädt zu einem Treffen der Generationen ein.

Mit Michael Succow und Umweltforschern

Im 21. Jahrhundert stellen sich viele Fragen von Naturschutz und Ökologie neu. Wie wird der Klimawandel Natur und Kulturlandschaften verändern? Welche Natur ist überhaupt zu schützen?

Die ökologische Bewegung hat neues Gewicht bekommen und sogar Braunkohlebagger angehalten. Es steigen aber auch die politischen Erwartungen an die "Ökos" – sie sollen jetzt neue Arbeitsplätze und nachhaltigen Wohlstand schaffen oder zulasten des Artenschutzes Zugeständnisse für den Ausbau der erneuerbaren Energien machen.

Kann und will die Umweltbewegung das alles leisten? Reden wir darüber – am Freitag, dem 7. Februar 2020 ab 18 Uhr im Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin.

Für den Blick zurück sorgt eine Lesung mit kritischen Texten aus DDR und Wende, begleitet von Gregor Weitze mit Gundermann-Liedern aus ebenjener Zeit. 

Der Leipziger Historiker und Kommunikationswissenschaftler Nils M. Franke gibt einen Denkanstoß, wie sich Natur- und Umweltschutz im 21. Jahrhundert "Zwischen Projektwerkstatt und Ökodiktatur" aufstellen können.

Von der Montags- zur Freitagsdemo – 30 Jahre Grüne Liga

Freitag, 7. Februar 2020, 18 bis 23 Uhr
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin

Anmeldung und weitere Informationen:
Grüne Liga – Netzwerk ökologischer Bewegungen
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Tel. 030 / 2044745
www.grueneliga.de

Anschließend debattieren die Grünligisten und ihre Gäste über "Naturschutz und Ökologie im Klimajahrhundert" – mit Michael Succow, Professor für Landschaftsökologie und Nestor der ostdeutschen Umweltbewegung, der Potsdamer Nachhaltigkeitsforscherin Daniela Setton und Nils M. Franke, moderiert vom langjährigen RBB-Umweltredakteur Hellmuth Henneberg.

Zum Abschluss geben Die Fußgänger eines ihrer gefragten Konzerte.

Da die Plätze begrenzt sind, wird um Anmeldung gebeten.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Klimareporter° statt.

Dieser Beitrag wurde nicht von der Redaktion erstellt. Er ist in Kooperation mit der Grünen Liga e.V. in der Rubrik Advertorials erschienen.