Pachauri vor einer Wand mit einer wissenschaftlichen Präsentation
Rajendra Pachauri, der ehemalige Chef des Weltklimarats. (Foto: Kris Krüg/​PopTech/​Flickr)

Eine Vorbotin der Me-Too-Bewegung: Vor drei Jahren erhob eine damals 29-jährige Wissenschaftlerin der Denkfabrik The Energy Resource Institute in Neu-Delhi den Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen eine weltbekannte Koryphäe ihres Fachs – ihren mehr als 40 Jahre älteren Vorgesetzten Rajendra Pachauri, damals auch Chef des Weltklimarats. Sie warf ihm unangemessene Körperberührungen und wiederholte anzügliche Nachrichten vor.

Jetzt steht der 78-Jährige in Neu-Delhi vor Gericht. Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen ihm mehrere Jahre Haft. Nach der Verlesung der Klageschrift am heutigen Samstag plädierte er Medienberichten zufolge auf "nicht schuldig".

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe war Pachauri im Februar 2015 als Chef des Weltklimarats zurückgetreten. Schon damals stritt er die Taten ab. Er gab an, sein E-Mail-Account und andere Kommunikationsmittel seien gehackt worden.

Die indische Polizei hat allerdings einen 1.400-seitigen Abschlussbericht ihrer Ermittlungen angefertigt, der unter anderem zahlreiche Zeugenberichte und wiederhergestellte E-Mails und Whatsapp-Nachrichten enthält.

Auch bei The Energy Resource Institute räumte Pachauri den Chefposten. Allerdings wurde dann eigens für ihn eine völlig neue Position geschaffen, nämlich die des Vize-Vorstandsvorsitzenden.

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