klima update° – Folge 176

Hitze als Lebensgefahr, CO₂-Preis im Verkehr wirkungslos, Klimaprotest in Grünheide

klima update° – Podcast

Die zunehmende Hitze sorgt für immer mehr Todesfälle und gefährdet die Gesundheit von 70 Prozent der Arbeitenden weltweit. Klimaschädliche Subventionen im Verkehr hebeln die CO2-Bepreisung aus. Ein linkes Bündnis plant Klimaproteste gegen die Tesla-Fabrik in Brandenburg.

von Verena Kern, Katharina Schipkowski

Wirtschaftsatlas

Schöne Marktwirtschaft in Grün

Luftaufnahme vom Tagebau Hambach im Rheinischen Braunkohlerevier, gleich daneben ein Windpark.

Knackpunkte wie Kohleausstieg und Klimageld werden im neuen Atlas zur Wirtschafts-Transformation von der Grünen-nahen Böll-Stiftung weitgehend umschifft. Ganz anders bewertet eine internationale Studie die Gewinne und Verluste beim Wandel hin zur Klimaneutralität.

von Jörg Staude

Ariadne-Analyse

Staat verhindert, dass CO₂‑Preis wirkt

Ein Papierdokument liegt auf dem Tisch, darauf steht ein schwarzes Modellauto einer Limousine, darüber hat ein älterer Mann im weißen Hemd die Hände zu einem Dach gefaltet.

Klimaschädliche Subventionen im Verkehr hebeln die CO2-Bepreisung vollkommen aus, zeigt eine Untersuchung für das Bundes­forschungs­ministerium. Bis zu 690 Euro Belohnung gibt es demnach für eine ausgestoßene Tonne CO2.

von Joachim Wille

Frühjahrstreffen

Weltbank und IWF erwarten weiche Landung der Weltwirtschaft

Eine hinter einem Schirm verborgene Person geht bei Regen am Gebäude des IWF in Washington vorbei.

Der Kampf gegen die Klimakrise und die Überwindung von Hunger und Armut erfordern riesige Investitionen. Beim Frühjahrstreffen der internationalen Finanzinstitutionen wurde daher auch über neue Steuern auf fossile Energien oder für Superreiche diskutiert.

von Christian Mihatsch

Der gute Wille

Die gute Seite des Fachkräftemangels

Eine Frau und ein Mann in Arbeitskleidung balancieren auf einem Dach, auf dem Solarpaneele installiert werden.

Die Klimawende droht in einen gewaltigen Fachkräftemangel hineinzulaufen. Was tun? Es gibt da ein paar Möglichkeiten, die würden sogar noch die Gesellschaft voranbringen.

eine Kolumne von Joachim Wille

klima update° – Folge 175

Versagen beim Verkehr, Verwässerung des Klimaschutzgesetzes, Klimakrise schrumpft Weltwirtschaft

klima update° – Podcast

Der Verkehr hat die CO2-Grenzwerte des Klimaschutzgesetzes gerissen, auch der Gebäudesektor steht nicht gut da. Trotzdem weicht die Bundesregierung das Gesetz auf. Die Klimakrise macht Menschen ärmer – weltweit und auch in Deutschland.

von Susanne Schwarz, Sandra Kirchner

Nachhaltigkeit als Standard

"Moral ist kein klimapolitisches Leitinstrument"

Fahrradfahrer in Kopenhagen überqueren eine Straßenkreuzung

Klimapolitik lässt sich nicht auf die Konsumenten abschieben, sagt der Umweltexperte Kai Niebert. Damit nachhaltiges Leben etwas ganz Normales werden kann, muss die Politik für entsprechende Infrastrukturen und Leitplanken sorgen.

Interview: Joachim Wille

Energiesanierung

Warmmiete soll nicht steigen

Ein dreistöckiger Wohnblock wird mit Holz gedämmt.

Der Mieterbund und der Umweltverband BUND schlagen eine Drittelung der Kosten für die energetische Gebäudesanierung vor. Das soll soziale Härten vermeiden und die eingebrochene Sanierungsrate endlich wieder anheben.

von Joachim Wille

Das Antiblockiersystem

Für eine Stadt, arm an Barrieren

Blick auf den Gerickesteg, eine Fußgängerbrücke über die Spree, die nur über eine Treppe mit vielen Stufen zugänglich ist.

Zufußgehen liegt im Trend. Doch Menschen, die einen Rollstuhl oder Langstock nutzen, werden durch unzählige Barrieren im Stadtraum behindert. Das fördert sozialen Ausschluss. Projekte zur Umgestaltung des öffentlichen Raums können die Diskriminierung sogar verschärfen.

ein Gastbeitrag von Julian Horn

Wenn Klimaschutz konkret wird

Schwierig zu kultivierende Gemüsekiste

Ein Teller voller Salatgemüse.

"Solidarische Landwirtschaft" kann das Klima schützen und die sozial-ökologische Transformation voranbringen. Doch Solawi-Bauer Christian Heymann aus Berlin steht gleich mehreren Problemen gegenüber.

von Leonie Vogelsang

Klimaforschung

"Der Klimawandel wird Menschen in Subsistenzwirtschaften am härtesten treffen"

Eine Bäuerin in Tansania füttert ihre Rinder.

Extremwetterereignisse häufen sich aufgrund der voranschreitenden Klimaveränderungen. Jeffrey Andrews vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie hat in Tansania erforscht, wie Klimaschock-Erfahrungen die Entwicklung von sozialem Verhalten beeinflussen könnten.

Interview: Conn Heijungs

Das Antiblockiersystem

Welche Mächte sind es, die das Stadtquartier verändern?

Ein gutes Dutzend Menschen mit Gartengeräten versuchen eine ehemalige Wiese in Gartenland umzugestalten.

Seit Jahren entwickelt sich der Graefekiez im Berliner Stadtteil Kreuzberg zu einem klimaresilienten urbanen Raum. Das beruht vielfach auf einem intensiven Wechselspiel von Bürgergruppen und anderen Akteuren sowie den städtischen Parlamenten und Verwaltungen.

ein Gastbeitrag von Cléo Mieulet

Gesellschaftliche Kipppunkte

"Wir dürfen nicht in die Knie gehen"

Bei einem Benefiz-Lauf während einer Hitzewelle im Sommer 2017 im englischen Southampton ist eine Läuferin zusammengebrochen und sitzt am Boden.

Umweltforscher Rainer Grießhammer über sein Buch "Alles wird gut – nur anders", in dem er das Jahr 2037 beschreibt.

Interview: Joachim Wille

Energiewende-Papier

Finanz-Bremse lockern

Mehrere Stapel 100-Euro-Scheine liegen nebeneinander.

Wirtschaftsexperten fordern mehr Investitionen in die Energiewende und dafür auch höhere Schulden. Die notwendige Erhaltung und Transformation der Infrastruktur durch Wirtschaftswachstum finanzieren zu wollen, sei Wunschdenken.

von Joachim Wille

Öko-soziales Bündnis und DIW

Ohne Klimageld keine soziale Akzeptanz

Liste der Ausgaben eines privaten Haushalts in deutscher Sprache auf Notizblock mit Stift, Münzen und Taschenrechner.

Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung sollten vollständig über ein Klimageld zurückgegeben werden – und das möglichst schnell. Das fordert ein ökosoziales Bündnis, unterstützt auch von der Wirtschaftswissenschaft.

von Jörg Staude

SRU-Papier zu Suffizienz

Nachhaltig ist: den Reichen weniger, den Armen mehr

Der Wohnpark Alt-Erlaa in Wien, Vorzeigeprojekt einer funktionierenden Wohnanlage.

Ökologischer und gerechter kann die Welt nur mit Suffizienz werden. Wege dorthin will der Sachverständigenrat für Umweltfragen aufzeigen und plädiert in einem heute veröffentlichten Diskussionspapier für eine "Strategie des Genug".

von Jörg Staude

Serie: Superwahljahr 2024

Wahlerfolg für Klimaleugner:innen in Portugal

Blick auf ein Viertel von Lissabon mit vielen Mehrfamilienhäusern, auf einigen wenigen Häusern sind Solaranlagen.

Nach dem Erfolg der rechtsradikalen Chega bei den Parlamentswahlen in Portugal wird eine schwierige Regierungsbildung erwartet. Dabei steht auch die Klimapolitik des Landes auf dem Spiel – und die europäische Energiewende.

von David Zauner

Ethik in der Klimakrise

Ethikrat bleibt unkonkret

Luftaufnahme der entstehenden E-Autofabrik in Grünheide im Land Brandenburg.

Wie lassen sich die Lasten des Klimawandels möglichst gerecht verteilen? Die Stellungnahme des Deutschen Ethikrates trifft auf viel Kritik – auch innerhalb des Gremiums. Die Lebenswirklichkeit vieler Menschen werde zu wenig berücksichtigt.

von Verena Kern

50 Jahre GLS Bank

Mehr als eine Bank?

Rostrot verputztes Gebäude mit einfachen Fenstern und einem eher schmucklosen, aus Metall gestalteten Eingangsbereich mit Glastür.

Im 50. Jahr ihres Bestehens legt die genossenschaftliche GLS Bank Rekordzahlen vor. An Deutschlands größter Nachhaltigkeitsbank gehen die aktuellen Auseinandersetzungen um eine sozial-ökologische Politik aber nicht spurlos vorüber.

von Hermannus Pfeiffer